Kapitalistische Betriebe, bürokratische Organisationen und populäre Heilslehren bringen freiheitliche Lebensarten in Gefahr. Diese Ansicht jedenfalls teilen jene elf Persönlichkeiten aus der europäischen Ideengeschichte, welche die Beiträger_innen vorstellen. Die Ansätze von Simmel, Weber, Cassirer, Ortega, Kracauer, Elias, Salomon, Plessner, Marcuse, Popper und Arendt wenden sich gegen kollektivistische Kulturformen, sorgen sich um individualistische Existenzweisen und betreiben so Kulturkritik im Namen der Freiheit. Die ideengeschichtliche Herangehensweise ist in Zeiten von Plattformunternehmen, Überwachungsstaaten und Fake News von großer Relevanz und liefert eine hilfreiche Vergleichsfolie für aktuelle kulturkritische Diskurse.
»Der schlanke Band ist perspektivenreich und öffnet den Blick auf eine Reihe von Autoren, die man kennt und mit denen man gerechnet hätte, aber es sind auch solche dabei, die den einen oder anderen Leser überraschen werden. Und so kann der Band das weitere Nachdenken über Freiheit und Kultur anstoßen, die im 21. Jahrhundert wieder allerlei neuen Gefahren ausgesetzt sind.« Till Kinzel, Informationsmittel (IFB), 1 (2023)