Produktdetails
  • Verlag: Belser
  • Seitenzahl: 222
  • Abmessung: 305mm
  • Gewicht: 1700g
  • ISBN-13: 9783763022571
  • ISBN-10: 3763022570
  • Artikelnr.: 09776522
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der mit "rc" kürzelnde Rezensent hält wenig von diesem Baden-Würtemberg-Buch, das -mit einem Ministerpräsidentenvorwort- zum fünfzigjährigen Bestehen dieses Bundeslandes erschien. Denn hier scheint es mehr um Landschaft als um Kultur zu gehen, und auch das höchst unzulänglich. Auf die "Vielfalt der Kultur" verweist "rc" zufolge "höchstens das Verzeichnis der Adressen im Anhang". Am stilsichersten scheint noch die Darstellung der Historie abgedeckt zu sein. Für den Schritt des "europäischen Kulturlands" in die Zukunft allerdings hält der Rezensent einen weiteren Band für nötig.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.01.2002

Deutschland

"Kulturland Baden-Württemberg" herausgegeben von Gerd Betz. Belser Verlag, Stuttgart 2001. 224 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. Gebunden, 49,90 Euro. ISBN 3-7630-2257-0

Erwin Teufel ist ein heimatverbundener Mensch. "Wir können alles außer Hochdeutsch" - für den amtierenden Landesvater Baden-Württembergs ist Werbung mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Überzeugend: der Wirtschaftsstandort. Vielfältig: die Landschaft. Und wie ist es um das "Kulturland Baden-Württemberg" bestellt? Zum fünfzigjährigen Bestehen des Bundeslandes ist im Belser Verlag der gleichlautende Band erschienen, und im Grußwort erzählt Teufel jene Legende, wonach sich der Allmächtige bei der Erschaffung der Welt in Baden-Württemberg eine Art "Musterländle" modellierte. Gleich das erste Kapitel des Bands macht indes diesen liebenswerten Mythos grob evolutionär zunichte: Baden-Württemberg unter Gletschern, Flachmeer und Wüste - allzuviel Göttliches kann da nicht am Werk gewesen sein. Und dennoch, die landschaftliche Vielfalt ist zweifelsohne ein wesentlicher Bestandteil des schwäbisch-badischen Kulturlandes. Die verschiedenen historisch verbürgten Einflüsse sind dabei bis heute unverkennbar: die römischen Kastelle und Thermen; die den Römern äußerst feindlich gesonnenen Alemannen sollten erst im vierten Jahrhundert die kollektive Identität der "Sueben" entwickeln. Um das Jahr 800 gewinnt die jüngst zum Weltkulturerbe ernannte Klosterinsel Reichenau an kulturellem Einfluß, während zahllose Touristen nach wie vor in Heidelberg den Inbegriff einer romantisch-verklärten Vedute zu sehen glauben. Der Schritt ins kulturelle zwanzigste Jahrhundert scheint angesichts so viel Geschichte nicht eben leichtzufallen - dem von Gerd Betz herausgegebenen Band ergeht es dabei nicht viel anders. Auf die Vielfalt zeitgenössischer Kultur verweist höchstens das Verzeichnis der Adressen im Anhang. Das "europäische Kulturland Baden-Württemberg" zeige sich "gerüstet, den Anforderungen von Gegenwart und Zukunft in größerem Rahmen gerecht zu werden", heißt es am Ende. Um diesen Nachweis zu erbringen, wäre wenigstens ein weiterer Band vonnöten. (rc)

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