Das Verhältnis des Menschen zur Welt ist kulturell vermittelt, seine Ansprüche und Erfordernisse konstituieren sich ebenso wie sein Zusammenleben mit anderen Menschen im Horizont sinn- und identitätsstiftender kultureller Deutungssysteme. Die Frage nach den Bedingungen eines wenn nicht guten, so doch zumindest menschengerechten Lebens kann vor dem Hintergrund dieser Ausgangsthese nicht durch wie immer raffinierte Universalisierungstheoreme beantwortet werden. Vielmehr muß Philosophie das menschliche Tätigsein in seinen kulturellen Artikulationsformen aufsuchen und als Kulturkritik die…mehr
Das Verhältnis des Menschen zur Welt ist kulturell vermittelt, seine Ansprüche und Erfordernisse konstituieren sich ebenso wie sein Zusammenleben mit anderen Menschen im Horizont sinn- und identitätsstiftender kultureller Deutungssysteme. Die Frage nach den Bedingungen eines wenn nicht guten, so doch zumindest menschengerechten Lebens kann vor dem Hintergrund dieser Ausgangsthese nicht durch wie immer raffinierte Universalisierungstheoreme beantwortet werden. Vielmehr muß Philosophie das menschliche Tätigsein in seinen kulturellen Artikulationsformen aufsuchen und als Kulturkritik die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim Namen nennen. Unter den Bedingungen der (Post)Moderne, die durch eine Pluralität konkurrierender Lebensentwürfe und Glücksvorstellungen gekennzeichnet ist, kann es dabei nicht darum gehen, einen bestimmten Kanon kultureller Artikulationsformen normativ auszuzeichnen. Dennoch können die kulturellen Orientierungsmuster dahingehend überprüft werden, ob sie es zulassen, Leiderfahrung zur Sprache zu bringen.Vor diesem kulturphilosophischen Hintergrund untersucht der Autor die Kategorie der Öffentlichkeit im Rahmen der entscheidenden Stationen der Politischen Philosophie und gelangt zu der These, daß nur unter den Bedingungen kultureller Freiheit und einer Öffentlichkeit, die die kulturellen Deutungssysteme und deren reflexive Diskussion thematisch werden läßt, eine gelingende menschliche Praxis als Praxis kultureller Selbstverständigung denkbar ist.
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Autorenporträt
Christian Zimmermann, geboren 1974, Studium der Philosophie, Politischen Wissenschaft und Neueren Deutschen Literaturwissenschaft an der Universität Würzburg; Magisterexamen 2000, Promotion 2003; zur Zeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Wissenschaft der Universität Würzburg
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