Kulturrevolutionen wirken am nachhaltigsten. Verändern sie doch das Denken, die Begriffe und in der Folge das Verhalten und Zusammenleben der Menschen. Das neue Buch des namhaften Philosophen Günter Rohrmoser widmet sich der brennenden Aufgabe den derzeitigen Zustand des kulturellen Umbruchs in Deutschland nicht nur zu analysieren, sondern auch die entsprechenden Rückschlüsse zu ziehen. Ihren Ausgangspunkt nahm diese Revolution zweifellos mit der Philosophie der Frankfurter Schule, die das Verständnis von Demokratie, gesellschaftlichem Zusammenleben, Sexualität und Familie fundamental…mehr
Kulturrevolutionen wirken am nachhaltigsten. Verändern sie doch das Denken, die Begriffe und in der Folge das Verhalten und Zusammenleben der Menschen. Das neue Buch des namhaften Philosophen Günter Rohrmoser widmet sich der brennenden Aufgabe den derzeitigen Zustand des kulturellen Umbruchs in Deutschland nicht nur zu analysieren, sondern auch die entsprechenden Rückschlüsse zu ziehen. Ihren Ausgangspunkt nahm diese Revolution zweifellos mit der Philosophie der Frankfurter Schule, die das Verständnis von Demokratie, gesellschaftlichem Zusammenleben, Sexualität und Familie fundamental veränderte. Rohrmoser zeigt auf, was die Väter der Frankfurter Schule bewegte, welche Gedanken sie entwickelten und wie sie später die sich daraus ergebende Entwicklung selbst werteten. Rohrmoser beschreibt, was sich aus dem veränderten Bewusstsein ergeben hat. So z. B. verschiedene politische Entscheidungen, wie sie in der Genderpolitik, in der Familien- und Bildungspolitik usw. deutlich werden. Rohrmoser geht der Frage nach, was ein so eingeleitetes Ende der bürgerlichen Familie für Folgen haben kann. Es wird mit diesem Buch deutlich, dass Europa seine kulturelle Basis verloren hat, auf der unser Recht, die Demokratie und die Gesellschaft gewachsen sind. Rohrmoser geht auch den Gründen des in den späten siebziger Jahren in Deutschland, Frankreich und Italien aufflammenden Terrorismus nach. Eine Analyse, die wichtig ist, um künftigen Entwicklungen besser begegnen zu können. Rohrmoser verdeutlicht, dass jede Kultur eines Konsenses über ein religiöses Weltbild bedarf. Dieser Konsens ist nicht mehr vorhanden. In das so entstandene Vakuum und der damit verbundenen Unsicherheit welchen Werten normative Kraft zugebilligt werden kann, strömen andere kulturelle Werte, die nicht mit den abendländischen Wurzeln in Einklang gebracht werden können. Das gilt vor allem für den sich immer selbstbewusster gebenden Islam. Wie kam es zu so weitreichenden Veränderungen? Welche kulturelleund politische Botschaft steckt hinter dem Islam? Rohrmoser zeichnet ein sehr treffendes Bild. Es macht den einzigartigen Rang dieses Buches aus, die unsere Lage prägenden Gedankenformen zutage zu fördern und ihre - fatalen - Konsequenzen aus ihrer inneren Dialektik heraus freizulegen. Es wird deutlich, dass mit einem Verlust des Christentums auch die Moderne zum Scheitern verurteilt ist.
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Autorenporträt
Prof. Dr. Günter Rohrmoser, Jahrgang 1927, Studium der Philosophie, Theologie, Geschichte, Germanistik und Nationalökonomie an den Universitäten Münster und Tübingen. Habilitation 1961 in Köln. Thema der Arbeit: "Subjektivität und Verdinglichung. Theologie und Gesellschaft im Denken des jungen Hegel". Ordinarius für Philosophie in Münster, Honorarprofessor in Köln, seit 1976 Ordinarius an der Universität Hohenheim. Professor Rohrmoser lehrt Sozialphilosophie an der Universität Hohenheim, bis zum Sommer 1996 lehrte er zudem Politische Philosophie an der Universität Stuttgart. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen auf den Gebieten der Religionsphilosophie, der Philosophie des Politischen und der Theorie der Gesellschaft.
Prof. Dr. Harald Seubert, geboren 1967, ist Professor für Philosophie und Religionswissenschaft und Fachbereichsleiter Religions-und Missionswissenschaft an der STH Basel, sowie nebenamtlicher Dozent an der Hochschule für Politik München. Seubert gilt als einer der maßgeblichen liberal konservativen Denker der jüngeren Generation.
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