Ausgehend von der Annahme, dass die in westlichen Industrienationen entwickelten Diagnostischen Kriterien der Posttraumatischen Belastungsstörung Menschen aus nicht-westlichen Kulturen nur unzureichend gerecht werden, wurden psychometrische Instrumente auf ihre Eignung hin untersucht, posttraumatische Symptome bei AsylwerberInnen aus Tschetschenien, Afghanistan bzw. Westafrika zu erfassen. Analysen quantitativer und qualitativer Daten zeigten, dass sich Personen aus den drei Kulturen sowohl hinsichtlich der von ihnen berichteten Symptome, als auch bezüglich ihrer Copingstrategien verlässlich unterscheiden lassen. Die Diagnostik posttraumatischer Symptome bei Personen aus anderen nicht westlichen Kulturkreisen, darf nicht nach den starren Kriterien der PTSD erfolgen sondern muss auf einer Kombination qualitativer und geeigneter psychometrischer Verfahren beruhen. Auch therapeutische Interventionen sollen auf die spezifischen Gegebenheiten des jeweiligen Kulturkreises abgestimmt werden.