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Die zunehmende Vernetzung und Verflechtung der unterschiedlichen Kulturen weltweit fordern von der Forschung zur interkulturellen Kommunikation dringend eine zukunftsorientierte Betrachtungsweise, die bisher jedoch keine angemessene Aufmerksamkeit gefunden hat. Im Diskurs über die interkulturelle Kommunikation mit Chinesen stehen die jüngeren Generationen, deren Denk- und Verhaltensweisen sich in einem starken Umbruch befinden, nur selten im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Durch eine empirische Untersuchung unter chinesischen und deutschen Studierenden will die vorliegende Arbeit einen…mehr

Produktbeschreibung
Die zunehmende Vernetzung und Verflechtung der unterschiedlichen Kulturen weltweit fordern von der Forschung zur interkulturellen Kommunikation dringend eine zukunftsorientierte Betrachtungsweise, die bisher jedoch keine angemessene Aufmerksamkeit gefunden hat. Im Diskurs über die interkulturelle Kommunikation mit Chinesen stehen die jüngeren Generationen, deren Denk- und Verhaltensweisen sich in einem starken Umbruch befinden, nur selten im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Durch eine empirische Untersuchung unter chinesischen und deutschen Studierenden will die vorliegende Arbeit einen aktuellen Beitrag dazu leisten, die Gültigkeit und Aktualität einiger häufig vertretener Behauptungen zu überprüfen und neuere Tendenzen in den Denk- und Verhaltensweisen der jungen chinesischen Studierenden sowie in den chinesisch-deutschen Interaktionen aufzuzeigen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.01.2011

Schlüsselszenen

Ein Deutscher fragt einen Chinesen, warum der Bus nicht kommt. "Der ist vielleicht schon weg", erwidert der, woraufhin der Deutsche weitere zehn Minuten wartet. Erst als er dann nachhakt, ob denn der Bus vielleicht oder sicher schon weg sei, bestätigt der Chinese Letzteres. Die Autorin Liu Yue beleuchtet solche Schlüsselszenen in ostwestlichen Begegnungen. In Umfragen unter Studenten aus China an der TU Berlin und deutschen Studenten in China vergleicht sie Deutschland- und China-Bilder vor und nach der Reise. Im Theorieteil erklärt Liu Kulturstandards wie soziale Gesichter, Harmonie und leng chuli ("kalt behandeln"), also "sich zurückziehen bzw. das Konfliktfeld verlassen". Auch der chinesische Hang zu Umwegen bei Geschäftsgesprächen wird behandelt. Liu erläutert Fallen der Verständigung wie das rituelle Zurückweisen von Geschenken, Komplimenten und Einladungen. Diese schnappen zu, wenn der Fremde bereits die erste Ablehnung wörtlich nimmt. Enttäuschung gab es umgekehrt bei Chinesen in puncto preußischer Erscheinung ("Deutsche sind nicht so groß, nicht so pünktlich und nicht so fleißig, wie ich dachte") oder Kompetenz der Bankangestellten. Immerhin machten einige der Befragten unter Deutschen Ansätze zu Höflichkeit oder Humor aus. Insgesamt beschreibt Lius Studie den chinesisch-deutschen Studentenaustausch im Praxistest als "Erfolgsgeschichte", wenn auch als kulturellen Hürdenlauf mit kleinen Hindernissen, wobei verspätete Busse zu den geringeren zählen. (Liu Yue: ",Kulturspezifisches' Kommunikationsverhalten?". Eine empirische Untersuchung zu aktuellen Tendenzen in chinesisch-deutschen Begegnungen. Iudicium Verlag, München 2010. 264 S., br., 25,- [Euro].)

sg

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