Ein Gemeinschaftshandeln der verschiedenen fremdheitskundlichen Disziplinen ist in Deutschland bisher nur in Ansätzen erkennbar. Die dringende Aufgabe, kulturelle Andersheiten in Perspektivik und Gegenstandskonstitution zu erkennen, anzuerkennen und sie im Forschungs- und Lehrgespräch produktiv zu Wort kommen zu lassen, wird von den Geistes- und Sozialwissenschaften noch immer viel zu sehr vernachlässigt. Doch keineswegs nur aus wissenschaftlichen Gründen sind Aufbau und Institutionalisierung interdisziplinärer Fremdheitsforschung mehr als überfällig. Absicht des vorliegenden Bandes ist es, die Zusammenarbeit der entsprechenden Disziplinen durch die Grundlegung einer aus der Hermeneutik zu entwickelnden Fremdheitsforschung ("Xenologie") zu befördern - wobei nicht an ein eigenes Fach dieses Namens gedacht wird, sondern an eine Art Schnittmenge verschiedener akademischer Disziplinen.