Bücher zum Thema Kundenorientierung gibt es viele - warum also noch eines herausgeben? Weil herkömmliche Kundenbindungsmaßnahmen, wie bspw. Kundenkarten oder Loyalitä- programme, mittlerweile zum Standardrepertoire der meisten Unternehmen gehören. Die Kunden haben sich daran gewöhnt; von Wettbewerbern absetzen kann man sich dadurch kaum noch. Um Käufer langfristig zu binden, müssen Unternehmen ihren Abnehmern mehr bieten: Sie müssen sie am Prozess der Leistungserstellung teilhaben lassen. Dies gilt zunächst für die Forschung und Entwicklung sowie für den Produktionsprozess, wo Konzepte wie Open Innovation oder Mass Customization die bloße Auftragsentwicklung und -fertigung ablösen. Es gilt aber auch für das Marketing, wo Kunden z. B. Impulse für Innovationsproz- se geben. Von einer solchen Kundenintegration profitieren in erster Linie die Kunden selbst: Sie haben kein Produkt gekauft, sondern an einem Projekt mitgearbeitet. Dadurch erhalten sie nicht nur eine maßgeschneiderte Leistung, sondern sie fühlen sich ernst genommen und sind oft stolz auf "ihre" Leistung. Davon profitieren aber auch die Unternehmen, denn wer das Gefühl hat, an einem gemeinsamen Projekt mitgewirkt zu haben, der fühlt sich diesem Projekt - und seinem Partner - auch langfristig verbunden. Da die geschilderten neuartigen Konzepte zu den Forschungsschwerpunkten unserer beiden Fachgebiete sowie weiterer Institutionen der TU Ilmenau gehören, haben wir uns schon Ende 2007 entschlossen, die Tagung der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Ilmenau am 15. Mai 2009 unter das Generalthema "Kundenintegration und Kundenbindung" zu stellen. Dieses Buch bündelt die Beiträge dieser Tagung.
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