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Ziel des Buches ist es, durch vergleichende Analysen von Werken Michelangelos und Raffaels in die Psychologie der Bildfiguren einzudringen und Betrachtungsweisen aufzuzeigen, die einen tieferen Einblick in die Spiritualität des Künstlers und sein Verhältnis zum Göttlichen ermöglichen. Die Autorin zeigt, wie Michelangelos Schöpfergott in einem Prozess fortwährender Teilung auch den Menschen in Mann und Frau aufspaltet und damit seine androgyne Vollkommenheit zerstört und den Sündenfall vorbereitet. Raffael stellt den liebenden Gott dar und lässt als Psychologe ante litteram seine weiblichen…mehr

Produktbeschreibung
Ziel des Buches ist es, durch vergleichende Analysen von Werken Michelangelos und Raffaels in die Psychologie der Bildfiguren einzudringen und Betrachtungsweisen aufzuzeigen, die einen tieferen Einblick in die Spiritualität des Künstlers und sein Verhältnis zum Göttlichen ermöglichen. Die Autorin zeigt, wie Michelangelos Schöpfergott in einem Prozess fortwährender Teilung auch den Menschen in Mann und Frau aufspaltet und damit seine androgyne Vollkommenheit zerstört und den Sündenfall vorbereitet. Raffael stellt den liebenden Gott dar und lässt als Psychologe ante litteram seine weiblichen Heiligen gegen die eigene sexuelle Begierde kämpfen. Er zeigt die Frau enger mit Christus verbunden als seine männlichen Bildfiguren. Michelangelos Frau ist passive Mutter oder sündiges Urweib, und nicht einmal im Jüngsten Gericht, wo Christus das Universum endgültig vom Bösen reinigt, ist der Kontrast der Geschlechter überwunden.
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Autorenporträt
Yvonne zu Dohna, Staatsexamen in Jura, Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Heidelberg; Promotionsstipendium an der Bibliotheca Hertziana; Promotion an der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe bei Hans Belting über Antonio Canova und die Kunstpolitik; Herausgabe von Ernst Steinmanns Manuskript über den napoleonischen Kunstraub; Forschungsstipendium der Rudolf-Renftle-Stiftung; Seit 2005 Lehrtätigkeit an der John Cabot University in Rom, seit 2003 Dozentin an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom; Gastdozentin in Mexiko, Jerusalem. Forschungsschwerpunkte: Kunst der Renaissance und des 20. Jahrhunderts, Kunst und Religion, Methode und Theorie der Kunst; Publikationen über die Spiritualität in der Kunst; Begründerin der "Schule des Sehens" in Rom.