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Wieso müssen wir Kunst bewundern, die uns langweilt? Weshalb sind viele bekannte Künstler sofort bedeutend? Und warum glauben wir überhaupt einem Museum? Dieses Buch zeigt, wie der moderne Kunstbetrieb darüber bestimmt, was wir heute als Kultur wahrnehmen - und warum wir uns damit abfinden. Es beschreibt das System hinter den Besuchermassen erfolgreicher Ausstellungen und hochgehandelten Kunststars. Es zeigt, wie unser Vertrauen in Autorität, der Glaube an das Kunstgenie und ein kleiner Kreis von Galeristen und Sammlern uns anleiten, das als Kunst zu bewerten, was uns vorgesetzt wird. "Kunst…mehr

Produktbeschreibung
Wieso müssen wir Kunst bewundern, die uns langweilt? Weshalb sind viele bekannte Künstler sofort bedeutend? Und warum glauben wir überhaupt einem Museum? Dieses Buch zeigt, wie der moderne Kunstbetrieb darüber bestimmt, was wir heute als Kultur wahrnehmen - und warum wir uns damit abfinden. Es beschreibt das System hinter den Besuchermassen erfolgreicher Ausstellungen und hochgehandelten Kunststars. Es zeigt, wie unser Vertrauen in Autorität, der Glaube an das Kunstgenie und ein kleiner Kreis von Galeristen und Sammlern uns anleiten, das als Kunst zu bewerten, was uns vorgesetzt wird. "Kunst hassen" ermächtigt den kunstinteressierten Laien oder Experten, seine Ehrfurcht vor der Kunst abzulegen, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Es erzählt von einer enttäuschten Liebe, die ihre Objekte der Begierde zurückgewinnen will.
Autorenporträt
Zepter, Nicole
Nicole Zepter, geboren 1976, studierte Philosophie, bevor sie sich als Journalistin selbständig machte. Sie arbeitete als Chefredakteurin eines großen deutschen Magazins und für die Süddeutsche Zeitung. Sie lebt in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.09.2013

Kunst hassen

Nicole Zepter, Chefredakteurin von "The Germans", das sich als "politisches Zeitgeistmagazin" präsentiert, hat einer enttäuschten Liebe ein schmales Buch gewidmet. Wer angesichts des Titels "Kunst hassen" emphatische Tiraden erwartet, liegt allerdings falsch: Der Betrieb wird lediglich kenntnisreich charakterisiert. Inmitten recht allgemeiner Anprangerungen des Eventcharakters zeitgenössischer Kunstdarbietungen und des Vorwurfs, Museumsbesucher würden durch organisierte Bevormundung mutwillig der Möglichkeit beraubt, sich überhaupt eine Meinung zu bilden, stößt man auch auf diesen Befund: "111 Millionen Pfund. Koons und Hirst an der Spitze in jenem Monat, in dem die Lehman Brothers Bank Bankrott erklären musste und damit eine ganze Weltwirtschaft in die Krise stürzte." Aus dieser Beobachtung ließe sich zweifellos etwas machen. Aber stattdessen landet die Autorin prompt bei einem Galeristen-Witz. Ein Genre, das es höchstwahrscheinlich zu Recht nicht zu größerer Bekanntheit gebracht hat. Und alle Eloquenz des Buches beantwortet die Frage nicht: Weswegen soll man eigentlich Kunst selbst hassen, wenn doch der Betrieb, der sich die Kunst unterwirft, von der Autorin gegeißelt wird. Der dagegen in Stellung gebrachte Appell zur wahren Teilnahme an Kunst ist beeindruckend unoriginell und wird von keinerlei Hinweisen gestützt, wie sich die Autorin die richtige Begegnung mit Kunst, um die es ihr offenbar zu tun ist, eigentlich vorstellt. Einige Vorschläge, den schlimmsten Entfremdungen zu entgehen, würde man gerne vorgelegt bekommen. (Nicole Zepter: "Kunst hassen". Eine enttäuschte Liebe. Tropen Verlag, Stuttgart 2013. 136 S., br., 12,- [Euro].)

kmau

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Radikal an diesem Rundumschlag gegen Kunst und Ausstellungsbetrieb von Nicole Zepter findet Catrin Lorch allenfalls die Subjektivität und den Mangel an guten Argumenten, den die Autorin erkennen lässt. Dass jemand unzufrieden mit dem Angebot von Galerien und Museen in Berlin ist, ist für Lorch eine Sache. Eine andere wäre es für die Rezensentin, neben Schlagworten, wie "Supermarktästhetik" und "White Cube" und Nörgelei am grimmigen Wachpersonal genauer hinzusehen und Kuratoren und die Kunst selbst zu Wort kommen zu lassen. Das geschieht in diesem Buch laut Lorch zu wenig.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein Text, der auch noch in den Passagen, bei denen man als Leser und Kunstgernhaber möglicherweise vollkommen anderer Meinung ist, bewundernswert unabhängig gedacht und scharfsinnig formuliert ist."
Evelyn Roll, Süddeutsche Zeitung, 7.4.2015

""Kunst hassen" hält was es fordert: dass man sich nicht einschüchtern lässt, selber denkt, sich auf eigene Gefühle verlässt, den Mut aufbringt zur eigenen reflektierten Meinung"
Hans Durrer, deutscher-buchmarkt.de, April 2014