Von Beuys bis Landschaftsarchitektur, einen Begriff durchmessen
Das »Anthropozän« wird im Jahr 2000 erstmals im naturwissenschaftlichen Kontext erwähnt; seit 2007 widmet sich eine geowissenschaftliche Kommission der Frage, ob es als neues Erdzeitalter (im Anschluss an das Holozän) zu gelten habe. Seit den 2010er Jahren wird die Frage eines menschengemachten Erdzeitlaters verstärkt und umfangreich auch in den Geistes-, Medien- und Kulturwissenschaften verhandelt. Hierdurch rücken mehr und mehr Überlegungen in den Vordergrund, die das »Anthropozän« weniger als historische denn systematische Katgorie verwenden und damit gattungsinterne und -externe Funktionszusammenhänge präziser erfassen, als es mithilfe der tradierten Dichotomien (etwa Natur-Kultur, Subjekt-Objekt) möglich ist. Und birgt eine solche Umstellung von Dichotomien auf Relationalitäten nicht auch wichtige politische und ethische Konsequenzen? Der vorliegende Band nähert sich diesem Thema unter dem Blickwinkel der Kunst, welche die Zusammenhänge menschlicher und nicht-menschlicher Existenzweisen schon seit Längerem mindestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts als materielle, nicht-lineare und dynamische Relationen adressiert. In den Blick kommen damit Phänomene wie Umweltkatastrophen und Landschaftsverfall, Klimawandel, biotechnologische Eingriffe, natürliche und soziale Metabolismen, städtebauliche Konzepte und technische Infrastrukturen, die Hybris menschlicher Möglichkeiten und post-humanistische Perspektiven, Materialprozesse und Kräfte hinter den Formen . Die Beiträge dieses Bandes entfalten ein breites Themenspektrum, das von einzelnen Künstler_innen (etwa Joseph Beuys, Pierre Huyghe, Lara Almarcegui) über kuratorische Projekte bis hin zu BioArt und Landschaftsarchitektur reicht.
Das »Anthropozän« wird im Jahr 2000 erstmals im naturwissenschaftlichen Kontext erwähnt; seit 2007 widmet sich eine geowissenschaftliche Kommission der Frage, ob es als neues Erdzeitalter (im Anschluss an das Holozän) zu gelten habe. Seit den 2010er Jahren wird die Frage eines menschengemachten Erdzeitlaters verstärkt und umfangreich auch in den Geistes-, Medien- und Kulturwissenschaften verhandelt. Hierdurch rücken mehr und mehr Überlegungen in den Vordergrund, die das »Anthropozän« weniger als historische denn systematische Katgorie verwenden und damit gattungsinterne und -externe Funktionszusammenhänge präziser erfassen, als es mithilfe der tradierten Dichotomien (etwa Natur-Kultur, Subjekt-Objekt) möglich ist. Und birgt eine solche Umstellung von Dichotomien auf Relationalitäten nicht auch wichtige politische und ethische Konsequenzen? Der vorliegende Band nähert sich diesem Thema unter dem Blickwinkel der Kunst, welche die Zusammenhänge menschlicher und nicht-menschlicher Existenzweisen schon seit Längerem mindestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts als materielle, nicht-lineare und dynamische Relationen adressiert. In den Blick kommen damit Phänomene wie Umweltkatastrophen und Landschaftsverfall, Klimawandel, biotechnologische Eingriffe, natürliche und soziale Metabolismen, städtebauliche Konzepte und technische Infrastrukturen, die Hybris menschlicher Möglichkeiten und post-humanistische Perspektiven, Materialprozesse und Kräfte hinter den Formen . Die Beiträge dieses Bandes entfalten ein breites Themenspektrum, das von einzelnen Künstler_innen (etwa Joseph Beuys, Pierre Huyghe, Lara Almarcegui) über kuratorische Projekte bis hin zu BioArt und Landschaftsarchitektur reicht.