In Krisenzeiten werden regelmäßig Sündenböcke gesucht und Verschwörungstheorien bemüht, um komplexe Transformationsprozesse und unerwartete Ereignisse zu verstehen. Neben Minderheiten, Migranten und Eliten zählten auch immer wieder Kunst und Künstler zu Blitzableitern eines mitunter bewusst geschürten "Volkszorns". In den 1920er und 1930er Jahren wurden die Ressentiments gegen moderne Kunst besonders giftig, wobei Antisemitismus eine Schlüsselrolle spielte. Nicht nur das Spekulative des Kunstmarktes, der zum Symbol eines irrealen und heißlaufenden Kapitalismus schlechthin wurde, stand im Mittelpunkt der Kulturkritik jener Zeit, sondern auch die Isolation der Künstler vom "Volk". Künstler wurden von Links- und Rechtsextremisten als Egoisten und abgehobene Individualisten, sogar als "Feinde des Volkes" geschmäht.
Christian Saehrendt untersucht die Rolle von Gegenwartskunst in der Agenda populistischer, fundamentalistischer und extremistischer Bewegungen. Diese versuchen stets Ängste, Emotionen und Ressentiments in der Bevölkerung aufzugreifen, zu verstärken und für sich zu nutzen. Ihr Geschäftsmodell ist die gesellschaftliche Spaltung. Funktioniert diese Taktik auch auf dem Gebiet der Gegenwartskunst? Wer sind die heutigen "Feinde der Kunst"?
Christian Saehrendt untersucht die Rolle von Gegenwartskunst in der Agenda populistischer, fundamentalistischer und extremistischer Bewegungen. Diese versuchen stets Ängste, Emotionen und Ressentiments in der Bevölkerung aufzugreifen, zu verstärken und für sich zu nutzen. Ihr Geschäftsmodell ist die gesellschaftliche Spaltung. Funktioniert diese Taktik auch auf dem Gebiet der Gegenwartskunst? Wer sind die heutigen "Feinde der Kunst"?