In den letzten Jahren wurde viel über eine ("böse") Gewalt geschrieben, die in den Künsten und Medien von jeher zu erscheinen hatte. Gewalt, Schmerz und Tod sind unhintergehbare Gegebenheiten des Daseins. Gerade weil sie jenseits der Künstlichkeit jeder Kunst sich ereignen, sind sie auch notwendige Irritationen für sie.
Zwar bleibt es den Künsten insgesamt versagt, authentische Ereignisse der Gewalt zu wiederholen; die Phantasie dafür wachzuhalten, gehört jedoch zum Wahrheits- und Wirkungsanspruch gerade auch der Literatur. Literarische Texte holen etwas in ihre Schrift, das dort zwar keinerlei Ort haben kann, trotzdem stets einen gefunden hat. Dessen "Sinnhaftigkeit" schien den vergangenen Jahrhunderten noch verbürgt zu sein, im 20. Jahrhundert beginnt sie jedoch prekär zu werden. Zumal die neuen Medien, aber nicht nur sie, operieren weit mehr mit der reizintensiven Oberfläche gerade auch des Schocks der Gewalt als mit Orientierungen, die über ihn nachdenklich machen würden.
Mit den Darstellungsmitteln der Gewalt, aber auch ohne sie - die Künste verwickeln sich in Geltungs- und Wirkungsansprüche eines "Willens zur Macht", der mit den politisch-technischen Mitteln des 20. Jahrhunderts öffentlich expandierte. Dieser Band setzt sich in zahlreichen Essays, die von der Tradition der Tragödie über die Avantgarden bis zum gegenwärtigen Film reichen, auf interessante Weise auseinander.
Aus dem Inhalt:
- Rolf Grimminger: Der Tod des Aristoteles. Über das Tragische und die Ästhetik der Gewalt
- Karl Heinz Bohrer: Stil ist frappierend. Über Gewalt als ästhetisches Verfahren
- Iris Hermann: Gewalt als Schmerz
- Boris Groys: Die Gewalt der Bilder. Die historische Avantgarde als Formung des Neuen Menschen
- Carsten Bäuerl: Ästhetische Destruktivität im Sacre du printemps. Zwischen Strawinskys Rausch und Adornos Kritik
- Ingrid Gilcher Holtey: Guy Debord und die Situationistische Internationale
- Richard Herzinger: Die Überbietung als ästhetische und politische Grundfigur der "rechten Moderne"
- Hans Ulrich Gumbrecht: Louis Ferdinand Céline und die Frage, ob Prosa gewaltsam sein kann
- Ralf Schnell: Der Nationalsozialismus und das Erhabene
- Wolfgang Lange: Intellektueller Terrorismus: der Benjamin-Brecht-Pakt
- Volker Roloff: Macht, Medien und Maskierungen - zum Engagement lateinamerikanischer Autoren
- Luca D'Ascia: Die Genealogie der Macht bei Pier Paolo Pasolini
- Detlef Kremer: Gewalt und Groteske bei David Lynch und Francis Bacon
- Ingo Meier: Gewaltiger Sex in der modernen Literatur
- Jürgen Fohrmann: Über Ausnahmezustand, Diskurs und analoge Kommunikation
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Zwar bleibt es den Künsten insgesamt versagt, authentische Ereignisse der Gewalt zu wiederholen; die Phantasie dafür wachzuhalten, gehört jedoch zum Wahrheits- und Wirkungsanspruch gerade auch der Literatur. Literarische Texte holen etwas in ihre Schrift, das dort zwar keinerlei Ort haben kann, trotzdem stets einen gefunden hat. Dessen "Sinnhaftigkeit" schien den vergangenen Jahrhunderten noch verbürgt zu sein, im 20. Jahrhundert beginnt sie jedoch prekär zu werden. Zumal die neuen Medien, aber nicht nur sie, operieren weit mehr mit der reizintensiven Oberfläche gerade auch des Schocks der Gewalt als mit Orientierungen, die über ihn nachdenklich machen würden.
Mit den Darstellungsmitteln der Gewalt, aber auch ohne sie - die Künste verwickeln sich in Geltungs- und Wirkungsansprüche eines "Willens zur Macht", der mit den politisch-technischen Mitteln des 20. Jahrhunderts öffentlich expandierte. Dieser Band setzt sich in zahlreichen Essays, die von der Tradition der Tragödie über die Avantgarden bis zum gegenwärtigen Film reichen, auf interessante Weise auseinander.
Aus dem Inhalt:
- Rolf Grimminger: Der Tod des Aristoteles. Über das Tragische und die Ästhetik der Gewalt
- Karl Heinz Bohrer: Stil ist frappierend. Über Gewalt als ästhetisches Verfahren
- Iris Hermann: Gewalt als Schmerz
- Boris Groys: Die Gewalt der Bilder. Die historische Avantgarde als Formung des Neuen Menschen
- Carsten Bäuerl: Ästhetische Destruktivität im Sacre du printemps. Zwischen Strawinskys Rausch und Adornos Kritik
- Ingrid Gilcher Holtey: Guy Debord und die Situationistische Internationale
- Richard Herzinger: Die Überbietung als ästhetische und politische Grundfigur der "rechten Moderne"
- Hans Ulrich Gumbrecht: Louis Ferdinand Céline und die Frage, ob Prosa gewaltsam sein kann
- Ralf Schnell: Der Nationalsozialismus und das Erhabene
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- Detlef Kremer: Gewalt und Groteske bei David Lynch und Francis Bacon
- Ingo Meier: Gewaltiger Sex in der modernen Literatur
- Jürgen Fohrmann: Über Ausnahmezustand, Diskurs und analoge Kommunikation
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