Eine gelingende Integration Jugendlicher in die Gesellschaft ist das Zusammenspiel verschiedener puzzleartiger Teile, die sich in der Kunst und Kultur zum Ganzen fügen. Was künstlerische Ausdrucksformen vermögen, um straffälliges Verhalten und damit dauerhafte Ausgrenzung zu vermeiden, wird in der vorliegenden Arbeit dargelegt und, um Rückschlüsse auf den Stellenwert in der sozialpädagogischen Praxis zu ziehen, in den Kontext der aktuellen Diskussion nach Alternativen des Umgangs mit Jugendkriminalität gelegt. Der politische Handlungsbedarf wird sichtbar gemacht und am Beispiel des Seehauses Leonberg und des polnischen Erziehungsheimes in Trzebiez als beispielhaft beschrieben. Es wird eine erste Betrachtung vorgenommen, welche Chancen der Jugendstrafvollzug in freien Formen für einen ganzheitlichen Bildungsansatz bietet, der neben schulischer und beruflicher Bildung, den Jugendlichen Möglichkeiten künstlerischer und kultureller Erfahrungsräume eröffnet. Diese Arbeit lässt erkennen, wie immens groß der Bedarf an weiteren Einrichtungen mit einer größeren Palette angebotener Wertorientierungen für freie Formen des Jugendstrafvollzuges in Deutschland ist.