Auf den ersten Blick könnten die Welten, die in diesem Buch aufeinandertreffen, kaum gegensätzlicher sein. Anselm Kiefer, einer der bedeutendsten und international erfolgreichsten Künstler der Gegenwart, beschäftigt sich in seinem Werk mit den wesentlichen Fragen der Gesellschaft. Seine Bilder sind geheimnisvolle Chiffren zur Entschlüsselung der Welt und ihrer immer neuen Rätsel, sie offenbaren Überlagerungen, Durchdringungen, Verschmelzungen. Peter Handke nannte ihn "einen stillen Wilden ..., auf dem Sprung, eine Art neuen Alphabets der Malerei zu entwerfen". Ihm gegenüber Mathias Döpfner,…mehr
Auf den ersten Blick könnten die Welten, die in diesem Buch aufeinandertreffen, kaum gegensätzlicher sein. Anselm Kiefer, einer der bedeutendsten und international erfolgreichsten Künstler der Gegenwart, beschäftigt sich in seinem Werk mit den wesentlichen Fragen der Gesellschaft. Seine Bilder sind geheimnisvolle Chiffren zur Entschlüsselung der Welt und ihrer immer neuen Rätsel, sie offenbaren Überlagerungen, Durchdringungen, Verschmelzungen. Peter Handke nannte ihn "einen stillen Wilden ..., auf dem Sprung, eine Art neuen Alphabets der Malerei zu entwerfen". Ihm gegenüber Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, ursprünglich jedoch Germanist, Musikwissenschaftler, Journalist. Aus dem Kontrast entsteht ein fesselnder, erhellender Dialog über Kunst und Politik, Natur und Mythos, Kultur und Geschichte, Theologie und Ökonomie, Philosophie und Literatur.
Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer wurde am 8. März 1945 in Donaueschingen geboren. Stationen seines Kunststudiums waren Freiburg im Breisgau, Karlsruhe und Düsseldorf, zuletzt bei Joseph Beuys. Bekannt wurde Kiefer vor allem durch seine Materialbilder. In seinem Schaffen setzt er sich mit der Vergangenheit auseinander, berührt Tabu- und Reizthemen der jüngeren Geschichte, wie auch der NS-Herrschaft. Seine Werke zeichnen sich durch einen dumpfen, fast depressiv wirkenden, zerstörerischen Duktus aus. Meist verwendete Kiefer eine (Farb-)Fotographie als Ausgangsfläche, um sie dann mit Erde und anderen Rohmaterialien der Natur zu "bearbeiten". Charakteristisch für ihn ist, dass man in (fast) allen seinen Gemälden Schriftzüge und Namen von Menschen, Sagengestalten oder geschichtsträchtigen Orten findet. Dies sind verschlüsselte Siglen, wodurch Kiefer die Vergangenheit aufzuarbeiten sucht. Daher wird er oft mit einer als Neuer Symbolismus bezeichneten Stilrichtung in Verbindung gebra
cht. 2008 erhielt Anselm Kiefer den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Mathias Döpfner, geb. 1963 in Bonn. Nach dem Studium der Germanistik und Musikwissenschaft begann er seine Karriere 1982 als Musikkritiker der FAZ. Weitere Stationen waren FAZ-Korrespondent in Brüssel, Chefredakteur der Hamburger Morgenpost, später der Welt. Seit 2000 Mitglied des Vorstands der Axel Springer AG, seit 2002 dessen Vorsitzender.
Manfred Bissinger, geboren 1940, ist Journalist und Publizist. Die wichtigsten Etappen seiner journalistischen Laufbahn: stellvertretender Chefredakteur des "Stern", Sprecher des Hamburger Senats, Chefredakteur der Magazine "konkret", "Natur" und "Merian", Herausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung "Die Woche" sowie Geschäftsführer von Hoffmann und Campe Corporate Publishing in Hamburg.
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