Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Kultur und Politik in Deutschland 1900-1936, Sprache: Deutsch, Abstract: Franz Mehring, lange Zeit Anhänger des bürgerlichen Liberalismus und zeitweise sogarerbitterter Gegner der Sozialdemokratie, schloss sich der deutschen Arbeiterbewegung zwarerst spät an 1891 war er 45 Jahre alt , blieb ihr aber bis zum Ende seines Lebens treu. Dasser zum linken Parteiflügel der alten SPD gehörte und im Zuge der Großen Spaltung ab 1914zusammen mit Luxemburg, Liebknecht, Zetkin und anderen zum Mitgründer des Spartakus-Bundes und schließlich der KPD wurde, hat ihm den Status eines Halbklassikers und eineeigene, 15-Bändige Werksausgabe im SED-Parteiverlag Dietz erworben. Neben denSchriften zur deutschen Geschichte und zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung zudenken ist hier etwa an seine monumentale Geschichte der deutschen Sozialdemokratie oderseine Marx-Biographie nehmen die literaturkritischen und literaturhistorischen Texte dengrößten Teil seiner Publizistik ein.Nach seinem Anschluss an die Sozialdemokratie stellte Mehring sein Schaffen ganz in denDienst der Arbeiterbewegung und ihrer Partei; seine Texte erschienen entweder in denZeitungen der SPD oder in Broschüren- bzw. Buchform in den Parteiverlagen. Die SPD hattekeineswegs nur politische und ökonomische Ziele, sondern ihre Arbeit bezog sich auf allegesellschaftlichen Bereiche auch die Kultur. Mehring war dabei einer der ersten, der dieMarx sche Methode nicht nur auf politische Phänomene, sondern auch auf die historische,philosophische und kulturelle Tradition anwendete.Es ging ihm hierbei nicht in erster Linie um die Beschäftigung mit Literatur an sich,sondern darum, diese Beschäftigung für die Arbeiterbewegung nutzbar zu machen. Eine derzentralen Fragen war für ihn dabei, welche Rolle Literatur im proletarischenEmanzipationskampf spielen konnte und sollte? Dazu untersuchte er sie auf ihrenideologischen Gehalt und versuchte das Verhältnis der Arbeiterbewegung zur bürgerlichenLiteratur sowie Möglichkeiten und Voraussetzungen für das Entstehen einer proletarischenLiteratur zu bestimmen.
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