Diese Arbeit bot die Gelegenheit, über die Ausdrucksmechanismen nachzudenken, mit denen der Mensch seine inneren Spannungen zum Ausdruck bringt. Dazu verwendeten sie Zeichnungen, Gemälde, mündliche Erzählungen von Mythen und Legenden und sogar die Schrift. In der Praxis findet sich die tiefste Form des Ausdrucks in der Freiheit des künstlerischen Schaffens, was auch immer das sein mag, und indem man sich ausdrückt, lässt man Emotionen, Gefühle, Ängste und Befürchtungen los. Um mit Krankheiten umzugehen, haben die Menschen schon immer die Hilfe von Gelehrten wie Schamanen, Medizinmännern und Wissenschaftlern in Anspruch genommen. Mit der Verzweigung der Wissenschaften und zur Behandlung von Geisteskrankheiten entstand die Psychiatrie mit der Figur des Psychiaters. Psychisch Kranke gab es schon immer, sie wurden gefürchtet, bewundert, verspottet, gefoltert, verbannt, aber kaum geheilt. Der kulturelle Prozess setzt dem Menschen Grenzen und übt eine fortschreitende Unterdrückung aus.Um Teil des sozialen Umfelds zu sein, muss er sich domestizieren, seine Triebe und Instinkte unterdrücken. So stellt Jung (1979:20) fest, dass "ein Übermaß an Animalität den kulturellen Menschen deformiert; ein Übermaß an Kultur schafft kranke Tiere".