Die Arbeit behandelt das Phänomen der Kulturkrise als eine übergreifende und zentrale Thematik der Literatur des russischen Symbolismus und Futurismus in den beiden ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. In Einzeldarstellungen, die V. Ivanov, A. Blok und A. Belyj, den bedeutendsten Vertretern des sog. weltanschaulichen Symbolismus, sowie dem führenden Futuristen V. Chlebnikov gewidmet sind, werden die verschiedenen Modelle zur Überwindung der in Rußland als besonders drastisch und bedrohlich empfundenen Kulturkrise behandelt. Die Konzeptionen der Autoren bewegen sich zwar im Spannungsfeld von künstlerisch-bildhaftem, kritisch-wissenschaftlichem und utopischem Denken, aber das sprachliche Kunstwerk bleibt stets unverzichtbarer Bestandteil der als Lebens- und Überlebenskunst gedachten Lösungswege. Die Untersuchung ist so angelegt, daß durch zahlreiche Querverweise ein kontrastiver Vergleich möglich wird. Das Werk Chlebnikovs bildet den Ziel- und Schwerpunkt der Studie.