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VON ARISTOTELES BIS ZUR DOCUMENTA 2022 - DAS NEUE STANDARDWERK ZUR KUNSTTHEORIE
Erstmals liegt mit diesem Buch eine einbändige Überblicksdarstellung zur Kunsttheorie vor: von Aristoteles und Platon über Hegel und Heidegger bis zu Walter Benjamin, Susan Sontag und den Kontroversen um die documenta fifteen. Eindrucksvoll stellt Hubert Locher dar, wie über Kunst im Laufe der Jahrhunderte reflektiert und geschrieben wurde.
Die Kunsttheorie, also das kritische Nachdenken über Kunst, hat ihr Fundament in der griechischen Antike. Die Geschichte der Kunsttheorie als Theorie der bildenden Künste
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Produktbeschreibung
VON ARISTOTELES BIS ZUR DOCUMENTA 2022 - DAS NEUE STANDARDWERK ZUR KUNSTTHEORIE

Erstmals liegt mit diesem Buch eine einbändige Überblicksdarstellung zur Kunsttheorie vor: von Aristoteles und Platon über Hegel und Heidegger bis zu Walter Benjamin, Susan Sontag und den Kontroversen um die documenta fifteen. Eindrucksvoll stellt Hubert Locher dar, wie über Kunst im Laufe der Jahrhunderte reflektiert und geschrieben wurde.

Die Kunsttheorie, also das kritische Nachdenken über Kunst, hat ihr Fundament in der griechischen Antike. Die Geschichte der Kunsttheorie als Theorie der bildenden Künste allerdings beginnt erst in der Frühen Neuzeit mit Leon Battista Alberti oder Albrecht Dürer als bedeutenden Exponenten. Mit der frühen Kunstkritik des 18. Jahrhunderts und der Adressierung eines breiteren Publikums nimmt die Diskussion eine neue Richtung, die sich an der Schwelle der Moderne weiter auffächert, wenn Künstlermanifeste aufkommen und eine abstrakte, philosophisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung einsetzt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird u.a. von Theodor W. Adorno und einer neuen kritischen Theorie die politische Dimension der Kunst thematisiert. Dieses umfassende Panorama vielfältiger Positionen, Theorien und Denkweisen ist das kommende Standardwerk für alle, die sich mit Kunst beschäftigen.

Erste zusammenhängende Darstellung in einem Band Das umfassende Überblickswerk zur Kunsttheorie
Autorenporträt
Hubert Locher ist Professor für Geschichte und Theorie der Bildmedien und Direktor des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte/Bildarchiv Foto Marburg an der Philipps-Universität Marburg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Robert Misik stellt sich vor, dass der Verlag wahrscheinlich "gestöhnt" haben muss, als Hubert Locher statt der angekündigten knappen Einführung in die Kunstgeschichte einen fast 600 Seiten langen akademischen Wälzer zum Thema vorgelegt habe. Für ihn lohnt sich die Lektüre aber allemal: So lernt er vom Marburger Kunstgeschichtsprofessor hier Essenzielles darüber, dass Kunst nicht ohne Theorie existieren kann; bereits in der Antike, wo Lochers Buch einsetzt, orientierten sich die Künstler an der Ideenlehre Platons. Auch um die Theoretisierung der Hierarchien der verschiedenen Künste gehe es, sowie um die allmähliche Herausbildung von Kunstkritik, die Entwicklung der Kategorien "Geschmack und Urteil", und dann schließlich, in der Moderne, um das Individuum und seine Psychologie oder um den Diskus über Alltagsgegenstände wie Warhols Suppendosen, die erst so ihren Sinn als Kunstwerk voll entfalten, resümiert Misik. Eine umfangreiche, tiefgehende Arbeit, die mehr als nur einen "groben Überblick" liefert, lobt der Kritiker.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.08.2023

Auf dem Weg zu einem sehr diversen Angebot
Episoden einer langen Geschichte: Hubert Locher versammelt und erläutert kunsttheoretische Texte

Der Werbetext auf dem Umschlag des Buchs von Hubert Locher mit dem Titel "Kunsttheorie" verkündet, dies sei das "künftige Standardwerk für alle, die sich mit der Kunst und ihren Grundlagen beschäftigen". Das ist etwas befremdlich, weil der Autor gar nicht versucht, eine Theorie über "die Kunst und ihre Grundlagen" zu formulieren. Sein Buch behandelt nicht die Kunst, sondern Theorien über die Kunst.

Dabei stellt sich gleich zu Beginn die Frage, wen das überhaupt interessieren könnte. Man erinnert sich hier vielleicht an ein Bonmot von Barnett Newman, der 1952 erklärte: "Aesthetics is for the artist as ornithology is for the birds." Der Witz dieser Bemerkung beruht auf der Verbindung zweier Bedeutungen: "For the birds" ist zunächst das, was die Vögel betrifft, man sagt aber auch, etwas sei "for the birds", wenn es nutzlos und überflüssig ist. Auf Deutsch könnte man die Sentenz von Newman daher am ehesten wiedergeben mit: Kunsttheorie ist für Künstler wie Katzenkunde für die Katz.

Das hört sich zunächst vielleicht ganz gut an, kann aber nicht überzeugen, weil Menschen, anders als Vögel, verstehen, was man über sie sagt. Kunsttheorie ist also nicht schon aus prinzipiellen Gründen nutzlos. Um das zu unterstreichen, zitiert Locher einen Fußballspieler, der feststellte, Theorie sei als solche immer nur "grau" und ihre Brauchbarkeit erweise sich nur beim wirklichen Spiel auf dem Platz. Theoretische Erwägungen können selbst für diejenigen von Nutzen sein, die Tore schießen wollen, und Ähnliches gilt Locher zufolge auch für diejenigen, die Kunstwerke schaffen oder diese betrachten. "Wer über Kunsttheorie spricht," so heißt es in seinem letzten Kapitel, "handelt immer auch von Kunst - und umgekehrt." Was begrifflich zu unterscheiden ist, steht faktisch in einem engen Zusammenhang.

Wer sich für Kunsttheorie interessiert, stellt natürlich schnell fest, dass es diese nur im Plural gibt, als ein Überangebot von verschiedenen Theorien, die zu verschiedenen Zeiten unter verschiedenen Bedingungen und in verschiedenen Kontexten entwickelt wurden. Deshalb wird der lapidare Titel "Kunsttheorie" ergänzt durch den Untertitel "Von der Antike bis zur Gegenwart". In der damit benannten Zeitspanne von 2.500 Jahren entwickelte sich eine europäische Tradition des Nachdenkens über die Kunst, die uns heute in der Gestalt von unzähligen Texten zur Verfügung steht. Aus diesem Fundus hat Locher um die hundert ausgewählt und erläutert. Dabei bemüht er sich, den Gehalt der jeweiligen Theorien ohne modischen Jargon klar und deutlich zu rekonstruieren, sodass seine Ausführungen auch von Laien ohne Weiteres verstanden werden können. In jedem Fall werden zentrale Gedankengänge referiert und mit treffsicher ausgewählten Zitaten verdeutlicht. Lochers erklärte Absicht war es, ein "Studienbuch" vorzulegen, das einen unkomplizierten "Einstieg in die Materie" ermöglicht. Das ist ihm in bravouröser Weise gelungen.

Zweierlei bleibt dabei notwendigerweise offen. Zum einen lässt sich die Menge der Texte, die berücksichtigt werden sollen, nicht willkürlich begrenzen. Einen endgültigen Kanon gibt es so wenig wie eine abschießende Gewichtung der einzelnen Texte. Viele werden also das eine oder andere vermissen. Gar nicht oder nur am Rande behandelt werden unter anderem die kunsttheoretischen Überlegungen von Nikolaus von Kues, Giovanni Paolo Lomazzo, Joachim von Sandrart, David Hume, Ludwig Wittgenstein, Guy Debord, Friedrich Kittler sowie, um wenigstens noch zwei Frauen zu nennen, Rosalind Krauss und Hito Steyerl.

Revisionen sind aber nicht nur bei der Auswahl der vorgestellten Theorien möglich, sondern auch bei der Anordnung des Materials. Für Antike, Mittelalter und Renaissance eignet sich noch eine mehr oder weniger chronologische Abfolge, dann stehen immer mehr theoretische Konzeptionen gleichzeitig nebeneinander, und spätestens im achtzehnten Jahrhundert erreicht die theoretische Beschäftigung mit der Kunstwelt eine Komplexität, die nicht mehr historisch, sondern nur noch systematisch zu fassen ist.

So kann es Locher zum Beispiel wagen, Theorien über die Eigentümlichkeiten der Moderne von Ruskin, Baudelaire und Zola bis hin zu Meier-Graefe und Greenberg in einem Kapitel zu vereinen, das man auch ganz unabhängig vom Davor und Danach verstehen kann. Eine übergreifende, "kontinuierliche, monumentale, einheitliche Erzählung" der Geschichte der Kunsttheorie ist nach Lochers Überzeugung ohnehin nicht mehr möglich. Deshalb vergleicht er seine Ausführungen mit einem Gemälde von Giovanni Paolo Pannini, das eine Ansammlung von Bildern antiker römischer Gebäude und Skulpturen zeigt, wobei es dem Publikum obliegt, aus den vielen fragmentarischen Ansichten jeweils verschiedene Vorstellungen des Ganzen zu erzeugen. Das eine große Epos löst sich auf in viele kleine Episoden.

Am Ende stellt Locher daher die Diagnose, dass sowohl in der Kunst als auch in ihren Theorien heutzutage eine größere Diversität herrscht als jemals zuvor. Dabei verlangt Diversität natürlich sofort nach Dialog und Verständigung. Für die heutige Kunstwelt ist theoretische Verständigung allerdings kaum noch ein dringliches Anliegen. Das gilt besonders für den Kunstmarkt mit seinen Milliardenumsätzen. Wo so viel Geld im Spiel ist, liefert die Kunsttheorie bestenfalls noch einen kleinen Beitrag zur eigentlich schon überflüssigen rhetorischen Nobilitierung überteuerter Luxusprodukte. In diesem Kontext ist Kunsttheorie mittlerweile tatsächlich nutzlos. Umso mehr sollte sie deshalb andernorts gepflegt werden. KARLHEINZ LÜDEKING

Hubert Locher: "Kunsttheorie". Von der Antike bis zur Gegenwart.

C. H. Beck Verlag, München 2023. 592 S., Abb., geb., 58,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Eindrucksvoll und akribisch stellt Hubert Locher dar, wie über Kunst im Laufe der Jahrhunderte reflektiert und geschrieben wurde."
Hannoversche Allgemeine, Ronald Meyer-Arlt

"Ein 'Studienbuch' vorzulegen, das einen unkomplizierten 'Einstieg in die Materie' ermöglicht. Das ist ihm in bravouröser Weise gelungen."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Karlheinz Lüdeking

"Locher überblickt dieses weite theoretische Land eindrucksvoll. ... Das Buch bietet ... eine gelungene Synthese europäischer Denktraditionen."
Falter, Thomas Leitner

"Bestens lesbare Geschichte der Kunsttheorie."
Kunstbulletin

"Ein höchst gelungenes Wimmelbild des abendländischen Nachdenkens über Kunst"
Philosophiemagazin, Thorsten Jantschek

"Eine monumentale Geschichte der Kunsttheorien von der Antike bis zur Gegenwart. ... eine spannende Reise durch die Abenteuer der Geistesgeschichte."
taz, Robert Misik

"Keine Einführung im herkömmlichen Sinne, sondern weit über eine solche hinaus von Nutzen. Studienanfänger*innen und interessierte Laien kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie fortgeschrittenere Leser*innen, die von der großen integrativen Spannweite der Darstellung profitieren werden."
Kunstchronik, Markus Rautzenberg