Diese Geschichte Europas ist keine Chronik der Ereignisse in dem Gebiet, das die Geographen Europa nennen. Sie ist die Suche nach einer europäischen Identität in der Geschichte: Was haben die alten Griechen, was hat das Römische Reich mit dem Europa von heute zu tun, was die Königreiche des Mittelalters mit den modernen Nationen? Haben Spanien und Russland mehr miteinander gemein als beide mit Amerika? Gehört die Türkei zu Europa?
Europa geht auf die Zivilisation der griechisch-römischen Antike zurück, die sich in einer ganzen Reihe von "Renaissancen" immer wieder als der gemeinsame Bezugspunkt der europäischen Kultur erwiesen hat. Ein gemeinsames Erbe aus der Antike ist auch das Christentum, das in seiner katholischen Variante bis heute die universale römische Reichsidee bewahrt. Europa ist aber auch die Weltgegend, in der sich in einem langen Prozess seit dem Mittelalter die Idee der Nation als Sprach- und Traditionsgemeinschaft herausgebildet hat. Diese Nationen wurden im 19. Jahrhundert zu Nationalstaaten. Parallel zur Demokratisierung der Nationalstaaten und ihrer Konkurrenz um die Hegemonie in Europa und der Welt entstand ein gewalttätiger Nationalismus, der in den Katastrophen der Weltkriege des 20. Jahrhunderts zu einem europäischen Verhängnis wurde - und bis heute eine verhängnisvolle Kraft und ein europäischer Exportschlager geblieben ist. Seitdem ist Europa nicht mehr der Mittelpunkt der Welt, und doch prägt es zusammen mit seinen ehemaligen Siedlungskolonien in Nord- und Südamerika, in Nordasien und Australien die moderne globale Weltkultur. Ob die alten Nationen Europas durch eine Vereinigung, die die nationalen Traditionen wahrt, noch einmal zum Vorbild für die Welt werden können - dies ist bis auf Weiteres ungewiss.
Europa geht auf die Zivilisation der griechisch-römischen Antike zurück, die sich in einer ganzen Reihe von "Renaissancen" immer wieder als der gemeinsame Bezugspunkt der europäischen Kultur erwiesen hat. Ein gemeinsames Erbe aus der Antike ist auch das Christentum, das in seiner katholischen Variante bis heute die universale römische Reichsidee bewahrt. Europa ist aber auch die Weltgegend, in der sich in einem langen Prozess seit dem Mittelalter die Idee der Nation als Sprach- und Traditionsgemeinschaft herausgebildet hat. Diese Nationen wurden im 19. Jahrhundert zu Nationalstaaten. Parallel zur Demokratisierung der Nationalstaaten und ihrer Konkurrenz um die Hegemonie in Europa und der Welt entstand ein gewalttätiger Nationalismus, der in den Katastrophen der Weltkriege des 20. Jahrhunderts zu einem europäischen Verhängnis wurde - und bis heute eine verhängnisvolle Kraft und ein europäischer Exportschlager geblieben ist. Seitdem ist Europa nicht mehr der Mittelpunkt der Welt, und doch prägt es zusammen mit seinen ehemaligen Siedlungskolonien in Nord- und Südamerika, in Nordasien und Australien die moderne globale Weltkultur. Ob die alten Nationen Europas durch eine Vereinigung, die die nationalen Traditionen wahrt, noch einmal zum Vorbild für die Welt werden können - dies ist bis auf Weiteres ungewiss.