Christoph Wilhelm Aigners Blick auf die Welt ist der eines immer wieder neu Sehenden: Der Blick des Staunens und Begreifens. Seine Gedichte ruhen in der Zuneigung zu Natur und Kreatur. Dem Respekt vor der Sprache. Und dem unbestechlichen Gefühl für die tragende Poesie komprimierter Momente, die dem menschlichen Leben Sinn verleihen.
GEFÄHRTEN
Nachts ohne Hoffnung
blaß beim Meer stehn
es leckt die Beine
wie zugelaufene Hunde
VERFÜHRUNGEN
Wieder stochern Blitze am Horizont
bleibt einer hängen und macht die blühende Flamme
Das zieht ich laufe komm an bei der Asche
Hab doch noch nie einen Phönix gesehn
GEFÄHRTEN
Nachts ohne Hoffnung
blaß beim Meer stehn
es leckt die Beine
wie zugelaufene Hunde
VERFÜHRUNGEN
Wieder stochern Blitze am Horizont
bleibt einer hängen und macht die blühende Flamme
Das zieht ich laufe komm an bei der Asche
Hab doch noch nie einen Phönix gesehn
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Für Nico Bleutges Geschmack sind die Gedichte des Bandes von Christoph Wilhelm Aigner allzu "glatt". Er vermisst darin die "kleinen Paradoxien", die die "Verstehensarbeit" der Leser erst lohnenswert machen. Aigner scheint aus dem immer gleichen Themenfundus von "Natur, Liebe, Vergänglichkeit" zu schöpfen und das findet der Rezensent - auch wenn er es so deutlich nicht schreibt - ein bisschen langweilig. Wenn er dann doch einmal ins "Stocken gerät" beim Lesen, verfängt sich der Autor allzu schnell in "verwackelten Bildern" oder gar im "Kalauer", was der Rezensent bedauert. Bleutge moniert in seiner bei allen Beanstandungen insgesamt doch erstaunlich sanften Kritik die "zu allgemeine " Sprache des Lyrikers, der, wenn er doch einmal daraus ausbricht, schnell auf hölzerne "Genitivmetaphern" zurückgreife. Das Gedicht "Katze der Verdrängung" etwa sei eigentlich gar nicht so schlecht, meint der Rezensent zum Abschluss versöhnlich und auch ein wenig arrogant. Bis auf den Titel mit seiner Genitivmetapher, versteht sich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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