Im vorliegenden Band werden Lebenssituationen geschildert, die von Verlusten, Grenzsituationen und deren ausgebliebener Verarbeitung geprägt sind. So erlebt der zurückgezogene Protagonist in "Leonore" in seiner nur in der Vorstellung existierenden und außer seiner Beziehung zur Mutter einzigen Bindung, wie in ihm die alte Kindheitserfahrung des Verlassenwerdens aufsteigt. Es sind immer wieder Schlüsselsituationen im Leben von Menschen, die zum Nachdenken und Neubewerten anregen. Das menschliche Zusammenleben außerhalb gezwungener Festlichkeiten wird in der Geschichte von einer vergessenen Weihnachtsfigur beobachtet. Nachdem die Figur erleben musste, wie sich die Familie in ständigen Auseinandersetzungen ergießt und nur während der Weihnachtszeit ein Maß an Freundlichkeit und Wärme aufbringt, entscheidet sie sich für die Täuschung im Dasein und mildert so ihre Traurigkeit. Es sind viele kleine Abschiede, die das Leben ausmachen, die wir bewältigen müssen. Sie wappnen uns immer wieder auch für einen Neuanfang.