Als Wirtschaftsmacht und wichtiger politischer Akteur auf der internationalen Bühne gewinnt China weiter an Bedeutung - auch für Deutschland, in dessen Medien es sehr präsent ist. Auf der anderen Seite herrscht in China ein autoritäres Regime, das keine Meinungsfreiheit zulässt und die Medien zensiert. Wie und unter welchen Einflüssen können deutsche Korrespondenten in diesem Zwiespalt journalistisch arbeiten? Das Buch geht dieser Frage nach, indem 20 Berichterstatter in China anhand von qualitativen Leitfadeninterviews befragt wurden. Auf der Grundlage bisheriger Forschungsergebnisse wurde ein Modell entwickelt, das mögliche Einflussfaktoren in der Auslandsberichterstattung systematisiert. Den Schwerpunkt der Untersuchung bilden die Faktoren der Gesellschafts-Sphäre im Berichtsland.Deutlich ist, dass grundsätzlich unterschieden werden muss zwischen der Situation chinesischer und ausländischer Journalisten in China. Im Gegensatz zu inländischen Medien unterliegen deutsche nicht der staatlichen Zensur im Sinne einer Vorlagepflicht oder eines Veröffentlichungsvorbehalts. Die Behinderungen beginnen im Vorfeld - wie drastisch die Eingriffsversuche sind, hängt wesentlich davon ab, zu welchen Themen die Korrespondenten recherchieren. Das Ziel, Informationen zu kontrollieren, bleibt, die Methoden sind im Wandel - auch durch die Olympischen Spiele 2008.
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