Die Wirkung von Medikamenten und anderen Interventionen sind in komplexer und vielseitiger Weise von Placeboeffekten überlagert. Bisher haben sich wenige Untersuchungen in dieser Hinsicht mit dem Blutdruck befasst. Gegenstand der vorliegenden Studie ist die Auswirkung einer gezielten Placebointervention auf Blutdruck und weitere kardiovaskuläre sowie nicht-kardiovaskuläre Parameter. Ihre Spezifik liegt im Näheren darin, dass hierbei junge, gesunde Probanden ausgewählt wurden für ein Placebogabe mit entsprechenden verbalen Suggestionen und zwar sowohl in Richtung auf eine Steigerung des Blutdrucks als auch auf dessen Senkung und darüberhinaus auf das Ausbleiben einer Veränderung. Des Weiteren wurde versucht, die Placebowirkung durch eine sogenannte Prestigeintervention zu steigern und zu prüfen, ob ein spezifischer Effekt auf die kardiovaskulären Parameter entsteht. Tatsächlich konnte der Blutdruck durch die Placebointervention beeinflusst werden, allerdings nur in Richtung einer Steigerung. Denn insgesamt kam es zu einer teilspezifischen Aktivierung des autonomen Nervensystems.