16,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in über 4 Wochen
  • Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

Freya und Sophie sind allerbeste Kusinen. Sie haben sogar eine Kusinensprache, die sonst kein Mensch auf der Welt versteht. Sophies großer Bruder Johannes kann einpacken, der spricht nämlich nur Latein. Kein Wunder, dass er alles dransetzt, das Kunforak - ihr hochgeheimes Wörterbuch - in die Hände zu bekommen. Leider wohnen Sophie und Johannes nicht in der gleichen Stadt wie Freya, die beiden Kusinen sehen sich also nur in den Ferien. Damit die Zeit dazwischen nicht so lang wird, schreiben sie sich Briefe, in denen sie planen, wie sie fernen Ländern und echten Abenteuern ein Stück näherkommen…mehr

Produktbeschreibung
Freya und Sophie sind allerbeste Kusinen. Sie haben sogar eine Kusinensprache, die sonst kein Mensch auf der Welt versteht. Sophies großer Bruder Johannes kann einpacken, der spricht nämlich nur Latein. Kein Wunder, dass er alles dransetzt, das Kunforak - ihr hochgeheimes Wörterbuch - in die Hände zu bekommen. Leider wohnen Sophie und Johannes nicht in der gleichen Stadt wie Freya, die beiden Kusinen sehen sich also nur in den Ferien. Damit die Zeit dazwischen nicht so lang wird, schreiben sie sich Briefe, in denen sie planen, wie sie fernen Ländern und echten Abenteuern ein Stück näherkommen - ihr unbedingtes Ziel! Und auch wenn bei ihren Treffen manchmal alles ganz anders läuft, als gedacht, was sie erleben muss dokumentiert und für die Nachwelt aufgehoben werden! Denn das kann sich keiner Ausdenken, das ist allerbester Kusinenkram.
Autorenporträt
Marie Geissler lebt als freie Illustratorin mit ihrer Familie in Berlin. Sie studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration an der Bauhaus-Universität Weimar und in Valencia.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2024

Schatzsuche in Vaters Tulpen

Ein Sommermärchen in Mönchengladbach: In ihrem neuen Buch schickt Nikola Huppertz zwei Cousinen auf Weltreise durch die Provinz.

Wie war das mit dem Pfingstwunder? "Da war überall Feuer, und plötzlich konnten die Jünger von Jesus in fremden Sprachen sprechen. Obwohl sie sonst Hebräisch gesprochen haben und höchstens noch Latein, so wie ich, denn das Ganze war ja in Galiläa und das gehörte damals zum Römischen Reich", sagt zumindest Johannes, der von seiner Schwester und deren Cousine aus nachvollziehbaren Gründen "der Besserwisser" genannt wird. Auch wenn er selbst nicht versteht, was er redet, erklärt er den beiden jüngeren Mädchen gerne die Welt. Die wiederum nehmen von seiner Pfingstwunder-Erklärung klugerweise nur "das mit den Sprachen" mit, aber das reicht aus, um ein Geschehen in Gang zu setzen, an dessen Ende das "Varonische" entsteht, die ureigene Sprache von Freya und Sofie.

Die beiden Mädchen sind acht und neun Jahre alt und beste Cousinen. Die eine lebt mit Mutter und "Oppa" in Mönchengladbach, die andere mit Vater, Mutter und Bruder Johannes in Mülheim. Wenn sie sich nicht sehen können, etwa in den Ferien, schreiben sie sich Briefe - Freya gerne in Versalien, mit Ausrufezeichen und viel PPS, Sofie in sauberer Schreibschrift auf ihrem schönsten Briefpapier. Aus diesen Briefen erfahren wir, worauf die beiden sich freuen (auf den gemeinsamen Campingurlaub in Dänemark und das gemeinsam zu feiernde Silvesterfest) und worauf sie verzichten können (auf Johannes).

Aus den Berichten, die sie gemeinsam schreiben, geht hervor, was aus ihren brieflich geschmiedeten Plänen wurde und wie alles anders kam als gedacht. Das Leben soll ja festgehalten werden für die Nachwelt, die dank eines mehrseitigen Wörterbuchs am Ende des Buches "Kusinenkram und Kunforak" auch dann verstehen kann, worum es geht, wenn sie des Varonischen nicht mächtig ist.

Das Wunder in dem neuen Buch von Nikola Huppertz dreht sich um diese Sprache, mit der sich Freya und Sofie zugleich vor allem von ihren Familien abgrenzen und die Welt erobern. Dass dies selbst in Mönchengladbach möglich ist, wohin der geplante Sommerurlaub verlegt werden muss, weil der Campingplatz in Dänemark unter Wasser steht, ist weniger originell. Zelten im Garten war schon immer ein Abenteuer, nicht nur wenn sich unter dem Zelt auf einem Zettel, von dem niemand weiß, wie er dahin gekommen ist, das erste varonische Wort findet - "smeg" bedeutet fortan Zelt. Ein einziger Gang durch die Gemeinde offenbart weitere Wörter, an einem Vogelhaus (kiebulert), am Gartenzaun (FindLaRot), auf einer Streichholzschachtel (wuck). Überall offenbart die Welt sich dem, der ihr mit offenen Augen begegnet.

Das gilt für Freya und Sofie nicht mehr als für ihre Familien, die sich der Abenteuerlust ihrer Kinder klugerweise anschließen. Viel von dieser Abenteuerlust speist sich aus alten Geschichten, die, wie das Pfingstwunder, ihre Wirkung tun, selbst wenn man sie nicht richtig kennt. Mal ziehen die beiden auf der Flucht vor dem langweiligen Familienfest als Räubermädchen in den Wald (inklusive Heidenraub), mal flüchten sie aus dem Hausarrest als Piratenbräute auf ein Ausflugsschiff (inklusive Kaffeefahrt).

Dabei ist das Schöne an dieser Geschichte, dass Nikola Huppertz ihren beiden Protagonistinnen immer wieder Hindernisse in den Weg legt, denen sie sich manchmal beugen müssen. Meistens aber erlaubt sie ihnen, der Welt ihre Phantasie bedingungslos überzustülpen, was eine Reibung erzeugt, die die feinen Unterschiede zwischen den Mädchen immer wieder zum Vorschein kommen lässt. Während die furchtlose Freya durch Wagemut besticht, erobert die zögerliche Sofie mit Liebreiz den Raum. Was beide eint, ist, dass sie sich nie darüber wundern, wie weit sie mit dieser Mischung kommen. So weit, dass irgendwann sogar das Feindbild überflüssig wird - und selbst Johannes pfingstwundermäßig Gnade findet in ihren Augen. LENA BOPP

Nikola Huppertz: "Kusinenkram und Kunforak".

Mit Bildern von Marie Geissler. Tulipan Verlag, München 2024. 150 S., br., 16,- Euro. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Zwei Cousinen stehen in Nikola Huppertz' neuem Kinderbuch im Zentrum, erklärt Rezensentin Lena Bopp: Freya und Sofie sind acht beziehungsweise neun Jahre alt, schlagen sich mit besserwisserischen Brüdern und ins Wasser gefallenen Urlauben herum und beschließen beim Zelten im Garten, eine eigene Sprache nur für sich zu erfinden. Sie schaffen sich mit dem "Varonischen", wie sie es nennen, eine eigene Welt - das geht nicht nur an Fantasieorten, sondern auch im langweiligen Mönchengladbach, so Bopp. Ihr gefällt besonders, wie Huppertz die Mädchen nicht nur ihre Abenteuerlust ausleben lässt, sondern ihnen immer wieder auch Hindernisse zutraut, die sie gemeinsam überwinden können.

© Perlentaucher Medien GmbH