Experimente drehen Wissenschaftler, Maschinen, Elementarteilchen, Materialien,Zahlen und Begriffe durch die Mangel der Praxis. Alle Teilnehmer andieser Veranstaltung agieren: ein "Tanz der Agenzien", der keine Komponenteunverändert zurücklässt. Immer besteht das Ziel darin, etwas Neues, Unerwartetes,Zu-Künftiges hervorzubringen. Laboratorien sind demnach Innovationsfabriken,Ereignis-Assemblagen. Anders gesagt: die Mangel der wissenschaftlichenPraxis produziert neue Ontologien. Sie schafft Cyborg-Welten,deren Botschaften noch lange nicht entschlüsselt sind.- Kybernetik und die Mangel: Ashby, Beer und Pask- Eine Galerie von Monstren: Kybernetik und Selbstorganisation
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.02.2008Durchgemangelt
Vor etwas mehr als zehn Jahren schrieb Andrew Pickering ein Buch mit dem hübschen Titel "Die Mangel der Praxis". Durchgemangelt wurden in ihm überkommene Vorstellungen davon, was Naturwissenschaft ausmacht. Wie auch andere Autoren auf dem Feld der Wissenschaftsforschung richtete der ausgebildete Physiker seine Aufmerksamkeit auf das konkrete Handeln der Wissenschaftler, das die zu beschreibenden Phänomene hervorbrachte. In den Blick kam damit ein realistisches Bild naturwissenschaftlicher Praxis als unvorhersehbares Wechselspiel zwischen menschlichen und materiellen Handlungsträgern, aus der tatsächlich genuin Neues, das sich nicht vorgreifend entwerfen lässt, hervorgehen kann. Ein Essay aus der Zeit der Vorarbeit zu diesem Buch steht am Beginn des Sammelbands, der facettenreich die kybernetische Bewegung aufleben lässt. (Andrew Pickering: "Kybernetik und Neue Ontologien". Aus dem Englischen von Gustav Roßler. Merve Verlag, Berlin 2007. 184 S., br., 15,- [Euro].) hmay
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vor etwas mehr als zehn Jahren schrieb Andrew Pickering ein Buch mit dem hübschen Titel "Die Mangel der Praxis". Durchgemangelt wurden in ihm überkommene Vorstellungen davon, was Naturwissenschaft ausmacht. Wie auch andere Autoren auf dem Feld der Wissenschaftsforschung richtete der ausgebildete Physiker seine Aufmerksamkeit auf das konkrete Handeln der Wissenschaftler, das die zu beschreibenden Phänomene hervorbrachte. In den Blick kam damit ein realistisches Bild naturwissenschaftlicher Praxis als unvorhersehbares Wechselspiel zwischen menschlichen und materiellen Handlungsträgern, aus der tatsächlich genuin Neues, das sich nicht vorgreifend entwerfen lässt, hervorgehen kann. Ein Essay aus der Zeit der Vorarbeit zu diesem Buch steht am Beginn des Sammelbands, der facettenreich die kybernetische Bewegung aufleben lässt. (Andrew Pickering: "Kybernetik und Neue Ontologien". Aus dem Englischen von Gustav Roßler. Merve Verlag, Berlin 2007. 184 S., br., 15,- [Euro].) hmay
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