Mit Kyra Kyralina avancierte der Rumäne Panait Istrati aus dem Nichts zu einem der großen Bestsellerautoren der 1920er Jahre und wurde zum Lieblingsautor von Geistesgrößen wie Romain Rolland und Georges Bataille.Istrati nimmt den Leser mit auf eine Reise durch Rumänien und den Orient der Jahrhundertwende: Stavru, der Limonadenverkäufer, einst reich und verheiratet, erzählt, wie ihn das Leben zum Bettler machte. Auf seinem Leidensweg, der ihn über Konstantinopel, Damaskus, Beirut und Kairo schließlich wieder zurück nach Bra ila an die Donau führt, erinnert er sich an seine schöne Schwes-ter Kyra. Ebenso betörend wie die Mutter, die ihre ausschweifende Sinneslust teuer bezahlte, ist auch Kyras Schicksal unendlich traurig: Wird Stavru die in einen Harem verschleppte Schwester wiederfinden?Dem rumänischen Erfolgsautor Istrati verlieh der Lyriker und Büchner-Preisträger Oskar Pastior seine unvergleichliche Stimme. Seine deutsche Übersetzung darf durchaus als ebenso große Wiederentdeckung bezeichnet werden wie der außerordentliche Roman von Panait Istrati selbst. Das sehr persönliche Nachwort von Mircea Ca rta rescu zeigt, welche große Rolle dieses Buch heute noch in Rumänien spielt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ulrich Rüdenauer freut sich über die in der "wunderbaren" Übersetzung Oskar Pastiors vorliegende Wiederveröffentlichung von Panait Istratis 1924 erschienenen Roman. Ein Welterfolg war die um 1900 im Südosten Rumäniens spielende Geschichte laut Rüdenauer zu Recht. Rüdenauer lässt sich verzaubern von einer ornamentalen, mit opulenten Bildern aufwartenden Binnenerzählung wie aus Tausendundeiner Nacht, die von Flucht, Rache und Schicksal berichtet. Istratis mäanderndes Fabulieren steuert laut Rezensent auf ein Sehnsuchtssymbol zu - die verlorene Schwester -, für Rüdenauer so etwas wie die balkanische Variante der blauen Blume.
© Perlentaucher Medien GmbH
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