700 Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück mussten ab Oktober 1944 in der Dresdner Altstadt Zwangsarbeit für die Universelle Maschinenfabrik J.C. Müller & Co. verrichten. Sie wurden dafür dem KZ Flossenbürg unterstellt. Sie waren als Politische, Andersdenkende, Sippen-, Schutz- und Vorbeugehäftlinge, als ausländische Zivilarbeiterinnen, rassisch Verfolgte, als sogenannte "Zigeunerinnen", wegen "Judenbegünstigung" oder "Wehrkraftzersetzung", als Bibelforscherinnen, Liebessünderinnen, Prostituierte, sogenannte "Asoziale" oder "Berufsverbrecher" in die Mühlen der KZ-Haft geraten; hatten vor Ravensbrück zum Teil auch das KZ Auschwitz oder das KZ Buchenwald durchlaufen. Sie stammten aus dem gesamten Reichsgebiet, inklusive Österreich und Slowenien, aus Russland, Lettland, Polen, Serbien und anderen süd- und westeuropäischen Staaten. Nichts ersehnten sie mehr als ihre Befreiung, als Mitte Februar 1945 das Werk und ihre Häftlingsunterkunft in der Florastraße 14 im Bombenhagel über ihnen kollabierte ... Historiker Pascal Cziborra hat die vorliegenden Quellen analytisch ausgewertet und versucht über Archive und anhand standesamtlicher Unterlagen die Schicksale der bombardierten KZ-Häftlinge zu rekonstruieren und erinnert dabei an wunde Punkte der Entschädigungsdebatte.
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