Das Leitmotiv dieser zwischen 1995 und 2001 entstandenen Gedichte ist die Dankbarkeit des Verfassers für das Erlebte und Gelernte, das ohne die Mitwirkung und den Einfluss seiner Mitmenschen unmöglich gewesen wäre: »Das Sein kann in Einsamkeit bestehen, aber ohne das Wort der Anderen gibt es kein Erblühen« / »El ser puede permanecer en soledad, pero sin la palabra de los otros no florece«. Jedes Gedicht nimmt ein Thema oder eine Person zum Anlass, das Erfahrene zu würdigen und zu transzendieren. Auch wenn der Ton eines Lehrgedichts und eine Moral manchmal anklingen, wird das lyrische Ich von der sokratischen Überzeugung beseelt, tatsächlich wenig zu wissen. Deswegen dienen mythologische und historische Gestalten sowie Ereignisse und Ortschaften als Ausgangspunkt einer poetischen Erfahrung. Aber auch Traumlandschaften und historische Leerstellen werden zur eigenwilligen Begebenheit. Über die geleistete Selbstvergewisserung und -referenz soll die Verwandtschaft von Dichtung und Freiheit aktualisiert werden. In dieser Sammlung koexistieren die Kindheitserinnerungen einer peruanischen Seele, Bildungsgedichte im kleinen Format, mit einer Schule der Empfindsamkeit und der Frage nach dem Wesen und Geltung der Liebe. Wehmut und ein Hauch Melancholie sind in der Rückschau erkennbar, aber die Gegenwart und das Leben werden im schöpferischen Augenblick stets behauptet.Bei der Übersetzung ins Deutsche hat der Autor versucht, so nah wie möglich am Original zu bleiben, wobei »die Aktualisierung des damals Gefühlten« ausschlaggebend war.