Wie lässt sich der "närrrische" und "verrückte" Moralphilosoph La Mettrie erklären? Manfred Starkes Ausgangspunkt ist La Mettries Zerrissenheit: in philosophischer Hinsicht zwischen seinen pessimistischen, skeptischen und positiven, konstruktiven Tendenzen, in politischer Hinsicht zwischen seinen freiheitlich-anarchistischen und konservativen Zügen. Für diese Interpretation sind vor allem seine widersprüchlichen Antworten auf die zentrale Frage der Aufklärung entscheidend: Ist die "Erziehung" der Menschen im Sinne der Aufklärung möglich? Falls ja, bis zu welchem Grad können der Staat und die dem politischen Realismus verpflichtete Politik sich dieser "idealistischen" Aufgabe überhaupt weihen?