Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Romanistik), Veranstaltung: HS: Novellen des Siglo de Oro, Sprache: Deutsch, Abstract: "La perfecta casada", von dem Theologen und Augustinermönch Fray Luis de León (1527/28-1591) im Jahre 1583 verfasst, ist ein moralpädagogisches Traktat, das die Normen, Werte und das ideale Verhalten einer perfekten christlichen Ehefrau aufzeigt. In ihm vereint Fray Luis seine ideellen und religiösen Überzeugungen, welche in einem misogynen Kontext entstanden sind und oftmals als solche verstanden wurden, laut Daniela Radpay aber die Frau nicht zu erniedrigen suchen, sondern ihr einen Leitfaden, einen "guía" (Lpc S. 9), zur Verfügung stellen sollen (vgl. Radpay). [...]Der vorliegende Essay versucht zunächst das 'Tun-Sollen' Fray Luis' perfekter Ehefrau und damit sein Frauenbild sowie die es begründenden Wertvorstellungen herauszuarbeiten. Abschließend soll das umstrittene 16. Kapitel (Lpc S. 122-125) aus der Sicht der Frau anhand zweier ethischer Positionen genauer untersucht werden: Zum einen mithilfe Immanuel Kants Ethik, die er in Eine Grundlegung der Metaphysik der Sitten vorstellt und sich fragt, zu was das Individuum verpflichtet ist, zum anderen die utilitaristische Ethik, die untersucht, was den Nutzen aller am meisten fördert.
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