La Vie – das Leben. Vielfältig, bunt, heiter, tragisch. Es endet und beginnt von Neuem. Und mittendrin: der Mensch, in all seinen Facetten. „Kein Ende ohne Anfang“
Ferdinand ist fast hundert Jahre alt, sitzt oft und gerne im Café oder auf einer Parkbank im Städtchen Melk in der Wachau. Er
beobachtet die Menschen, zieht seine Schlüsse. Seine lange Lebenserfahrung hat ihm ein besonderes Gespür…mehrLa Vie – das Leben. Vielfältig, bunt, heiter, tragisch. Es endet und beginnt von Neuem. Und mittendrin: der Mensch, in all seinen Facetten. „Kein Ende ohne Anfang“
Ferdinand ist fast hundert Jahre alt, sitzt oft und gerne im Café oder auf einer Parkbank im Städtchen Melk in der Wachau. Er beobachtet die Menschen, zieht seine Schlüsse. Seine lange Lebenserfahrung hat ihm ein besonderes Gespür gegeben. Und so wird Ferdinand (man muss ihn einfach liebhaben) in diesem Debütroman der Autorin zum Dreh- und Angelpunkt von einigen Episoden der Protagonist:Innen. Die meisten davon sind mit dem Greis verwandt, haben so ihre Ängste und Nöten, wie es einem das Leben nur bieten kann. Seien es berufliche Probleme, oder Beziehung, die neu keimen, sowie Flüchtlinge, die erst mal ankommen müssen.
Vieles erkennt Ferdinand, den alle kennen. Und so plaudert Ferdinand zwischen den einzelnen Kapiteln von der Zeit im und nach dem Krieg, seiner große Liebe Elisa, und natürlich von seinen Kindern und Enkeln. Vieles hat er zu berichten. Und in den Episoden lernen wir das kleine Knäuel Menschen sehr gut kennen, sitzen ebenfalls auf der Parkbank, und lassen uns einlullen in den ständigen fließenden Strom, genannt Leben (alles weitere wäre gespoilert, also bitte selber lesen).
Nebenbei, der Roman ist eine Liebeserklärung an die oberösterreichische Stadt Melk. Am Eingang zu schönen Wachau, an der Donau gelegen (da ist er wieder, der Strom), mit vielen schönen Locations, macht es Lust, es Ferdinand gleich zu tun. Ich bin sicher hundertmal oder öfter auf der Autobahn vorbei gerauscht, ohne auch nur einmal einen Abstecher dorthin zu machen (shame on me).
In einer angenehmen, unaufdringlichen Sprache entführt uns Levashova in das Leben der Stadt. Der Roman ist angereichert mit einer guten Beobachtungsgabe, authentischen Dialogen und so manchem Getuschel unter Freundinnen. Es ist ein sehr feines Buch, gerne gelesen, und bin gespannt, was wir von der Autorin noch erwarten dürfen. Ich gebe hier gerne eine Leseempfehlung ab für die quirligen Lebensgeschichten, welche auch mal mit einer gewürzten Prise Humor daherkommen.