"Labyrinth Tokio" ist kein gewöhnlicher Reiseführer. Der Autor hat fünf Jahre in Tokio gelebt und kennt Sehenswürdigkeiten, die man in anderen Reiseführern vergeblich suchen wird. Diese Auflage wurde bei einem erneuten Besuch Ende 2019 aktualisiert und erweitert, beispielsweise um neue Aussichtsplattformen, Museen und die besten Orte zur Kirschblüte. Das Buch bietet dem Leser Routen für 38 Touren in und um Tokio. 42 Detailkarten führen sicher durch das Straßengewirr der japanischen Hauptstadt, wobei jede Tour an einer S- oder U-Bahn-Station beginnt und endet. 95 Fotos vermitteln erste Eindrücke und über 100 Ratschläge sowie Insidertipps unterstützen den Leser schon bei der Reisevorbereitung und vor Ort. 300 aktuelle und nach Themen sortierte Bookmarks ermöglichen es dem Leser, sich zusätzlich im Internet über die Attraktionen zu informieren, welche ihn besonders interessieren. Anhand eines Jahreskalenders ist auf einen Blick ersichtlich, wo während der geplanten Reise ein Fest veranstaltet wird. Für die Hälfte der Touren werden über Online-Karten zusätzliche Tipps zu Hotels, Restaurants, Cafés und Läden bereitgestellt. Ganz gleich, ob Sie Pauschal- oder Individualtourist sind oder gar für längere Zeit in Tokyo leben, das Buch wird Ihren Aufenthalt bereichern. Die Druckversion dieses Buchs ist ohne Farbfotos, um es Ihnen zu einem günstigen Preis anbieten zu können. Falls Sie auf Farbfotos Wert legen, erwerben Sie bitte die E-Book-Version.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2020Vom Ablaufdatum der Nostalgie
Der Tokio-Aficionado, Fotograf und Flaneur Axel Schwab, der seiner Lieblingsstadt schon einige Bücher gewidmet hat, stellt in gewohnt liebevoll-kauziger Manier nun "30 neue Touren" von Shinjuku im Westen bis Shibamata im Osten für Fußwanderer im Labyrinth der Metropole vor. Er interessiert sich dabei weniger für grelle Sehenswürdigkeiten und "instagram-taugliche" Motive als für versteckte, mit Staub und Retro-Charme behaftete Lokalitäten, Lokale, Läden oder Museen, die etwa wegen des Alters ihrer Betreiber "ein absehbares Ablaufdatum" haben. So streift er statt durch die Anime-Hochburg Akihabara durchs "Buchladenviertel" Jimbocho. Mehr als in hippe Zentren der Jugendkultur wie Harajuku zieht es ihn in die "Einkaufsstraße für ältere Semester" von Sugamo. Und anstelle postmoderner Shoppingmalls stellt er die Alternativ- und Vintagekultur von Koenji vor. Schwab führt den Leser an Erinnerungsorte und Embleme des alten Japans wie zu der Stelle des Weidenbaums, der am Fuß des historischen Kurtisanen-Viertels Yoshiwara stand. Oder er benutzt Tokios letzte noch aktive Straßenbahnlinie, die in ihrer Entschleunigung das alltägliche Leben entlang der Trasse erst sichtbar macht. Neben Künsten und Gewerken wie das der Puppenmacher, Tuchfärber, Korbwarenhändler oder Räucherwerkfabrikation ist der Autor der Küche Nippons zugeneigt - und widmet Teehäusern, Nudelsuppenläden oder Fischrestaurants appetitanregende Porträts.
sg
"Labyrinth Tokio. Dreißig neue Touren in Japans Hauptstadt" von Axel Schwab. Conbook Verlag, Neuss 2020. 192 Seiten. Broschiert, 12,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Tokio-Aficionado, Fotograf und Flaneur Axel Schwab, der seiner Lieblingsstadt schon einige Bücher gewidmet hat, stellt in gewohnt liebevoll-kauziger Manier nun "30 neue Touren" von Shinjuku im Westen bis Shibamata im Osten für Fußwanderer im Labyrinth der Metropole vor. Er interessiert sich dabei weniger für grelle Sehenswürdigkeiten und "instagram-taugliche" Motive als für versteckte, mit Staub und Retro-Charme behaftete Lokalitäten, Lokale, Läden oder Museen, die etwa wegen des Alters ihrer Betreiber "ein absehbares Ablaufdatum" haben. So streift er statt durch die Anime-Hochburg Akihabara durchs "Buchladenviertel" Jimbocho. Mehr als in hippe Zentren der Jugendkultur wie Harajuku zieht es ihn in die "Einkaufsstraße für ältere Semester" von Sugamo. Und anstelle postmoderner Shoppingmalls stellt er die Alternativ- und Vintagekultur von Koenji vor. Schwab führt den Leser an Erinnerungsorte und Embleme des alten Japans wie zu der Stelle des Weidenbaums, der am Fuß des historischen Kurtisanen-Viertels Yoshiwara stand. Oder er benutzt Tokios letzte noch aktive Straßenbahnlinie, die in ihrer Entschleunigung das alltägliche Leben entlang der Trasse erst sichtbar macht. Neben Künsten und Gewerken wie das der Puppenmacher, Tuchfärber, Korbwarenhändler oder Räucherwerkfabrikation ist der Autor der Küche Nippons zugeneigt - und widmet Teehäusern, Nudelsuppenläden oder Fischrestaurants appetitanregende Porträts.
sg
"Labyrinth Tokio. Dreißig neue Touren in Japans Hauptstadt" von Axel Schwab. Conbook Verlag, Neuss 2020. 192 Seiten. Broschiert, 12,95 Euro.
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