In seiner Einführung in das komplexe, oft verschlüsselte Werk des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan zeichnet Malcolm Bowie die -unausgesetzte Zwiesprache- Lacans mit Freud nach.- Behutsam kritisiert er die Besonderheiten seiner Theoriebildung und seines wissenschaftlichen Stils. Lacans radikale Neuinterpretation der Lehre Freuds im Licht der strukturalistischen Linguistik führte zu einer Theorie des Unbewußten als einer Sprache des Begehrens. Analog zu seiner Lehre verweigern sich auch Lacans Schriften einem eindeutigen Sinn: Die Sprache der Theorie sollte wie das Begehren klingen, von dem sie spricht. Malcolm Bowies Einführung ist nicht nur ein unübersehbarer Beitrag zur Lacan-Rezeption: Sein prägnanter und geistreicher Stil macht das Buch zu einer überaus anregenden Lektüre.