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Jacques Derridas frühe dekonstruktive Schriften haben stets dementiert, eine Psychoanalyse der Philosophie zu sein. Bei aller kritischen Abgrenzung seines Dekonstruktion genannten Lektüreverfahrens gegenüber den Inhalten und Methoden der Psychoanalyse(n) Freuds und Lacans, operiert Derrida jedoch mit einem vergleichbaren dialektisch-differenziellen Zeichenbegriff. Das Buch vergleicht die psychoanalytisch inspirierte Textinterpretation bei Lacan und Derrida und demonstriert, wie nahe sich Lacans Methode analytischer Interpretation und Derridas Lektüreverfahren sind. Texte wie "La voix et le…mehr

Produktbeschreibung
Jacques Derridas frühe dekonstruktive Schriften haben stets dementiert, eine Psychoanalyse der Philosophie zu sein. Bei aller kritischen Abgrenzung seines Dekonstruktion genannten Lektüreverfahrens gegenüber den Inhalten und Methoden der Psychoanalyse(n) Freuds und Lacans, operiert Derrida jedoch mit einem vergleichbaren dialektisch-differenziellen Zeichenbegriff. Das Buch vergleicht die psychoanalytisch inspirierte Textinterpretation bei Lacan und Derrida und demonstriert, wie nahe sich Lacans Methode analytischer Interpretation und Derridas Lektüreverfahren sind. Texte wie "La voix et le phénomène", "Glas" oder "La double séance" werden auf ihre Analogien zu Lacans Begriffen des imaginären moi, der logischen Zeit des Unbewussten sowie des Fetischismus oder der Struktur der Psychose und ihrer Symptome untersucht. Der Autor fragt außerdem, ob und wie weit die Analysetechniken, die Derrida im Anschluss an die Psychoanalyse entwickelt, auf die psychoanalytischen Begriffe Lacans und
Freuds bezogen werden können.
Autorenporträt
Dr. phil., Philosoph und Romanist, ist als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Künste Bremen, der Universität Bamberg und der Freien Universität Berlin tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Hans-Dieter Gondek zollt Wolfram Bergandes Unterfangen Respekt: Die Beziehung zwischen den Werken von Lacan und Derrida zu erforschen, sei eine komplizierte Aufgabe. Die Nähe der beiden Denker wurde im deutschsprachigen Raum lange überschätzt, Derridas Polemik gegen Lacan 1975 kam wie ein Schock, erzählt Bergande. Umso mehr begrüßt er, dass Gondek sich als einer der ersten mit dem inhaltlichen Kern der Auseinandersetzung beschäftigt. Dem Berliner Philosoph und Romanist gelinge es in seiner "knappen, aber ungemein konzentrierten" Untersuchung, sowohl die philosophischen als auch die psychoanalytischen Aspekte des Disputs gekonnt darzustellen, lobt der Rezensent. Besonders wichtig scheint ihm Bergandes "intime Vertrautheit mit dem Hegelschen Denken", zeige er doch auf, dass Lacan mehr von Hegel geerbt hat als bisher angenommen wurde. Nur wenn Bergande versucht, Derridas Interpretation von Husserls Ausdruckstheorie auf Lacan zurückzuführen, kann Gondek nicht mehr mitgehen.

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