Der Ricovero dei poeti ist ein altmodisches Bistro in einer Provinzstadt und wird hauptsächlich von einer Gruppe Stammkunden besucht. Da sind zum Beispiel der Buchhändler Claudio und die Bücherdiebin Mari Ann. Giano beantwortet unter falschem Namen die Leserbriefe für eine namhafte Zeitschrift, und der Mittelschullehrer Abel steht zwar kurz vor der Pensionierung, wird aber immer noch von einigen Schülerinnen umschwärmt. Die Kellnerin Ute beobachtet tagsüber ihre Gäste und schreibt nachts Tagebuch. Nichts entgeht ihr, weder die Magersucht Mari Anns noch Claudios Neigung zum Selbstmitleid, die zwei Seiten der Persönlichkeit Gianos oder die unnahbare Art Abels. Täglich kreuzen sich die Lebensgeschichten, begegnen sich die verschiedenen Protagonisten im Ricovero dei poeti wie auf einer Bühne, jeder zu seiner Zeit, mit seinen Angewohnheiten. Doch ein paar wenige Herbsttage reichen aus, um diesen Rhythmus, die täglich gleichen Gesten und Rituale zu erschüttern. Dichterhospiz ist die unprätentiös erzählte Geschichte dieser Erschütterung und porträtiert die Gruppe der Protagonisten in einem kritischen Moment ihres Lebens.
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