Die in diesem Buch zusammengeführten Aufsätze behandeln anhand ausgewählter Aspekte der Geschichte Sunderns drei historische Strukturelemente des kölnischen Sauerlandes zwischen Französischer Revolution und Weimarer Republik: Erstens die Dominanz einer agrarischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die - zweitens - erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch eine punktuelle Industrialisierung unter wachsenden Veränderungsdruck geriet.Überwölbt wurden diese sozioökonomischen Beharrungs- und Veränderungsprozesse - drittens - durch die religiös-kulturelle Vormachtstellung der katholischen Kirche, die durch ihre Kleriker in den einzelnen Pfarreien eine heute kaum noch für möglich gehaltene Machtposition im öffentlichen Raum beanspruchte und, allen Angriffen einer sich ankündigenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Modernisierung zum Trotz, weitgehend aufrecht erhalten konnte.Ergänzt werden diese Aufsätze durch Quellen, in denen einige Pfarrer aus dem Gebiet der heutigen Stadt Sundern Einblicke gewähren in Motive und Methoden ihres pastoralen und gesellschaftlichen Handelns. Die ausgewählten Zeugnisse geben aber auch Auskunft über die Schwierigkeiten, mit denen sie im Laufe der Zeit auch in der katholischen Provinz verstärkt konfrontiert wurden.
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