Im Januar 2014 erklärte der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, Signals Intelligence sei äußerst wichtig für die nationale Sicherheit seines Landes. Dies erschien Vielen ebenso neu wie unerwartet und wurde oft mit Aufklärung oder Spionage im Cyberraum gleichgesetzt. Aber SIGINT ist alles andere als neu, sondern über hundert Jahre alt und eng mit der Entwicklung elektronischer Kommunikation, von Funkverbindungen und Radarortung verbunden. SIGINT spielte im gesamten 20. Jahrhundert eine bedeutsame Rolle - vor allem im Spannungsfeld dieser Zeit und dem neu aufkommenden Terrorismus.Eigentlich war es nur ein schmaler Streifen, doch so undurchdringlich wie sein Name nahelegt, verlief er mitten durch Deutschland - der Eiserne Vorhang. Auf beiden Seiten standen die Truppen der größten Militärbündnisse; kleine Vorfälle hätten schwerwiegende Konsequenzen auslösen, aus dem Kalten Krieg einen heißen werden lassen können.Umso wichtiger war es, jederzeit über den potenziellen Gegner so umfassend und aktuell wie möglich informiert zu sein. Fernmelde- und Elektronische Aufklärung gehörte daher über vier Jahrzehnte zu den Aufgaben der Bundeswehr mit dem Ziel, der politischen und militärischen Führung Informationen über militärische Kräfte des Warschauer Paktes, vor allem der UdSSR und DDR zu beschaffen.Oberst a. D. Rudolf Grabau gehörte der FmEloAufklärung seit Beginn an. 1956 war er in die gerade aufgestellte Bundeswehr eingetreten und verließ sie nach über 30 Dienstjahren. Wie kaum ein anderer kennt er seine Truppengattung aus Verwendungen in Rüstungstechnik, organisatorischer Planung, aus Truppenverwendungen, Zentralauswertung und internationaler Zusammenarbeit - von den Anfängen bis über die Wiedervereinigung hinaus. Viele seiner Veröffentlichungen gelten seit langem als Standardwerke. In seinem letzten Buch fasst er die Lageaufklärung Ost des Heeres der Bundeswehr, ihre Geschichte, Technik und Methodik anschaulich zusammen. Grabau lässt den Leser nicht nur an seinem Wissen teilhaben: Mit zahlreichen Unterlagen und Bildern aus seinem umfangreichen Archiv dokumentiert er dies wenig bekannte Kapitel aus dem Geschichtsbuch des Kalten Krieges.Das Buch ist als Band 8 der Fachbuchreihe "Geheime Nachrichtendienste" erschienen.
"Rudolf Grabau gehörte der Fernmelde- und elektronischen Aufklärungstruppe seit Beginn an. Er beschreibt aus der Sicht des Insiders ihre historische Entwicklung, Strukturen und Arbeitsweise. Interessant sind die Ausführungen zu den erzielten Aufklärungsergebnissen und der Vergleich mit denen der östlichen Seite." (Funkamateur, 11/2014) "Erst ab 1970 übernahm man vom BND zusätzlich noch die funkelektronische Aufklärung und Überwachung der NVA. Während man gerade in den Anfangsjahren alles Mögliche aufklärte, "so gut man eben konnte" (S. 12), spezifizierten sich die Aufgaben und Aufgabenstellungen später deutlich. Beim Einmarsch des Warschauer Pakts in die CSSR 1968 war die funkelektronische Aufklärung der Bundeswehr schließlich nicht nur die wichtigste und zuverlässigste, sondern sogar die "einzige Informationsquelle" für die Bundeswehrführung." (www.gknd.de) "Das Buch ist ein Muss für alle, die sich mit dieser Materie befassen. Dem verständlich geschriebenen Werk ist darüber hinaus ein breiter Leserkreis zu wünschen." (Hardthöhenkurier, 1/2015) "Der Autor ist bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen über militärische Funkaufklärung der Bundeswehr, [.] Bei der Lektüre wird wie schon zuvor deutlich, dass neben den Inhalten von Funksprüchen vor allem die Art der Abwicklung des Funkverkehrs wichtige Erkenntnisse ermöglichte." (Radio-Kurier, 7/2015) "Es liegt damit ein Band vor, der allgemein verständlich eine ausgezeichnete und umfassende Einführung und Übersicht zur elektronischen Aufklärung der Bundeswehr bis zum Ende des Kalten Krieges bietet und über alle wesentlichen Gegebenheiten dieser Truppe eingebettet in eine Gesamtschau informiert." (ÖMZ, 5/2017)