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Im Abstand von wenigen Jahren sind im 17. Jahrhundert in Hamburg zwei deutsche Rechtschreiblehren erschienen, die sich freilich durch die gewählte Beschreibungssprache auffällig unterscheiden. Der Buchhalter und Mathematiker Christoph Achatius Hager (1584–1614) verfasste neben seinem engeren Fach zugehörigen Werken auch Sprachlehrbücher und Formularbücher. Seine 1639 gedruckte “Teutsche Orthographia oder Schreibekunst” ist eine elementare Rechtschreiblehre, die von der Silbe als wichtigster orthographischer Einheit ausgeht. Der Verfasser ist offenbar mit der Grammatikschreibung seiner Zeit…mehr

Produktbeschreibung
Im Abstand von wenigen Jahren sind im 17. Jahrhundert in Hamburg zwei deutsche Rechtschreiblehren erschienen, die sich freilich durch die gewählte Beschreibungssprache auffällig unterscheiden. Der Buchhalter und Mathematiker Christoph Achatius Hager (1584–1614) verfasste neben seinem engeren Fach zugehörigen Werken auch Sprachlehrbücher und Formularbücher. Seine 1639 gedruckte “Teutsche Orthographia oder Schreibekunst” ist eine elementare Rechtschreiblehre, die von der Silbe als wichtigster orthographischer Einheit ausgeht. Der Verfasser ist offenbar mit der Grammatikschreibung seiner Zeit vertraut, schließt sich in der Sprachnormdiskussion aber keiner der konkurrierenden Haltungen an, sondern bietet eine eher ungewöhnliche Mischung der verschiedenen Ansätze. Gleichzeitig mit Hager wirkte in Hamburg der Rechenlehrer Heino Lambeck (1586–1661/62), der ebenfalls vor allem mathematische Werke veröffentlichte. Im Jahre 1633 ließ er seine in niederdeutscher Sprache verfasste “Düedsche Orthographia” erscheinen, die im Hinblick auf die zu dieser Zeit bereits eingeführte hochdeutsche Unterrichtssprache durch ihre niederdeutsche Sprache merkwürdig anachronistisch wirkt. Das Werk ist auch sonst eigenwillig in Inhalt und Terminologie. In hochdeutscher Sprachform ist es im 17. Jahrhundert weiter aufgelegt worden und hat noch 1767 und 1799 Nachdrucke erfahren. Mit dem vorliegenden Reprint stehen die beiden schwer zugänglichen Werke der Forschung wieder zur Verfügung. In the space of a few years in 17th-century Hamburg, two German textbooks on orthography were published, with notable differences in their choice of descriptive language. The book-keeper and mathematician Christoph Achatius Hager (1584-1614) was the author of linguistic textbooks and form-books as well as works related to his own specialism. His Teutsche Orthographia oder Schreibekunst, published in 1639, is an elementary textbook of orthography which takes the syllable as the most important orthographic unit. The author is clearly familiar with the grammatical writing of his day, but does not advocate any of the competing opinions in the discussion of linguistic norms, offering instead an unusual combination of different approaches. Active in Hamburg at the same time as Hager was the mathematics teacher Heino Lambeck (1586-1661/62) who also wrote mainly mathematical works. In 1633 he published his Low German Düedsche Orthographia which seems curiously anachronistic in its use of Low German at a time when High German had already been introduced as the language of teaching. The work is also individual in its content and terminology. It was reissued in High German in the 17th century and was reprinted again as late as 1767 and 1799. This reprint makes two hard-to-find works accessible to researchers once again.