Frühneuzeitliche Pathetik befremdet und fasziniert zugleich. Aby Warburgs Begriff der 'Pathosformel' hält rhetorikgeschichtliches Potential für die Beschreibung der großen Geste der Leiddarstellung bereit. Die frühneuzeitliche Totenklage, die Liebesklage, Kriegsklage, Höllenklage und Dichterklage operieren mit zitathaften Wendungen. Das "Lamento" suggeriert Bewegung, beglaubigt Aussagen und hält sie im Gedächtnis abrufbar. Wenn die Leidensformel Handlungsfähigkeit herstellt, so hintertreibt sie jede Vereindeutigung. Unbrauchbar wird sie, sobald der historische Blick sie trifft.
Frühneuzeitliche Pathetik befremdet und fasziniert zugleich. Aby Warburgs Begriff der 'Pathosformel' hält rhetorikgeschichtliches Potential für die Beschreibung der großen Geste der Leiddarstellung bereit. Die frühneuzeitliche Totenklage, die Liebesklage, Kriegsklage, Höllenklage und Dichterklage operieren mit zitathaften Wendungen. Das "Lamento" suggeriert Bewegung, beglaubigt Aussagen und hält sie im Gedächtnis abrufbar. Wenn die Leidensformel Handlungsfähigkeit herstellt, so hintertreibt sie jede Vereindeutigung. Unbrauchbar wird sie, sobald der historische Blick sie trifft.
Der Autor: Marcel Lepper, geboren 1977, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Münster, Paris, Baltimore (USA) und Berlin. Seit 2005 leitet er die Arbeitsstelle für die Erforschung der Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Klagegesang und Wehgeschrei - Darstellungsverfahren - Totenritual - Geschlechterkonflikte - Politische Allegorien - Höllentheologie - Poetisches Nachleben?
Aus dem Inhalt: Klagegesang und Wehgeschrei - Darstellungsverfahren - Totenritual - Geschlechterkonflikte - Politische Allegorien - Höllentheologie - Poetisches Nachleben?
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