Die Regierungszeit Landgraf Carls (1654¿1730), die vom durch Kriege und Krisen geprägten 17. Jahrhundert bis ins Aufklärungsjahrhundert reicht, scheint eine der wenigen Phasen der hessen-kasselischen Geschichte, die ungebrochen Glanz und Größe ausstrahlt. Das entschlossene Eintreten des Landgrafen für die hugenottischen Glaubensflüchtlinge, seine Bauleidenschaft, die Anlage des Bergparks Wilhelmshöhe mit der beeindruckenden Herkulesfigur und sein dynastisches Geschick, das die fürstliche Familie auf den schwedischen Thron führte, haben dieses Bild maßgeblich geprägt. Die in dem Band versammelten elf Beiträge, die auf eine 2018 im Rahmen der Ausstellung »Groß gedacht! Groß gemacht?« veranstaltete Vortragsreihe zurückgehen, erproben neue Perspektiven und Annäherungen an die Person Landgraf Carls, seine Regierungszeit und die Landgrafschaf Hessen-Kassel, indem sie danach fragen, inwieweit die hochgesteckten Herrschaftsziele in den verschiedenen Feldern fürstlichen Handelns erreicht wurden. Der von den Autorinnen und Autoren gespannte Bogen reicht von den Handlungsfeldern Diplomatie, Dynastie, Militär und Adel über Reisen, Finanzen, Gesundheitswesen und Armenfürsorge bis hin zu Wissenschaft, Kunst und Hofmusik.
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