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Während der "Prinz von Homburg" durch Heinrich von Kleist zu einer unsterblichen Figur der Weltliteratur wurde, geriet die historische Persönlichkeit des Landgrafen weitgehend in Vergessenheit. Friedrich II. (1633-1708) wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg als fünfter Sohn des ersten Landgrafen von Hessen-Homburg geboren. Ohne Aussicht auf die Thronfolge trat er in fremde Kriegsdienste ein, zunächst in schwedische, dann in brandenburgische. Auf den Schlachtfeldern in Polen, Dänemark, am Oberrhein und schließlich bei Fehrbellin erwarb er sich hohes militärisches Ansehen - und ein…mehr

Produktbeschreibung
Während der "Prinz von Homburg" durch Heinrich von Kleist zu einer unsterblichen Figur der Weltliteratur wurde, geriet die historische Persönlichkeit des Landgrafen weitgehend in Vergessenheit. Friedrich II. (1633-1708) wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg als fünfter Sohn des ersten Landgrafen von Hessen-Homburg geboren. Ohne Aussicht auf die Thronfolge trat er in fremde Kriegsdienste ein, zunächst in schwedische, dann in brandenburgische. Auf den Schlachtfeldern in Polen, Dänemark, am Oberrhein und schließlich bei Fehrbellin erwarb er sich hohes militärisches Ansehen - und ein beträchtliches Vermögen, das er durch seine erste Ehe mit einer reichen schwedischen Witwe erheblich zu vermehren wusste.
Der "dynastische Zufall" erlaubte Friedrich ab 1680, das kleine Territorium als regierender Landgraf in einen frühmodernen Staat zu verwandeln. Vor allem das noch weitgehend mittelalterlich geprägte Homburg wurde durch die Gründung der Neustadt und den Schlossbau grundlegend umgestaltet und entwickelte sich zu einer neuzeitlichen Residenzstadt.
Der am Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde tätige Historiker Holger Th. Gräf beschreibt das spannende Leben und Wirken dieser faszinierenden Persönlichkeit vor dem Hintergrund des turbulenten Zeitgeschehens sowie der staatlich-politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dadurch gewinnt Friedrich II. nicht nur als historische Persönlichkeit an Profil, sondern tritt gleichzeitig als ein ganz spezifischer Herrschertypus des Alten Reiches in Erscheinung.
Autorenporträt
Holger Th. Gräf ist Akademischer Oberrat am Hessischen Landesamt für Denkmalpflege in Marburg.