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Körperlich Verstörte, so heißt es, erfahren für ihr Leiden häufig einen gelinden Ausgleich, indem sie sich in anderen Sinnesbereichen besonders befähigen. Die Hauptperson Franz Lindner in Gerhard Roths Roman 'Landläufiger Tod' ist stumm. Er muß genauer als andere beobachten und nachdenken, und wenn er sich ausdrücken will, muß er es aufschreiben. In seinen Niederschriften entsteht ein poetisches Bild seiner Umgebung und unserer Zeit, in dem "alle Menschen und Geschichten aus der Luft gegriffen sind". Lindner erzählt in diesem Buch ganz real Stationen seines Lebens, entwirft sich in…mehr

Produktbeschreibung
Körperlich Verstörte, so heißt es, erfahren für ihr Leiden häufig einen gelinden Ausgleich, indem sie sich in anderen Sinnesbereichen besonders befähigen. Die Hauptperson Franz Lindner in Gerhard Roths Roman 'Landläufiger Tod' ist stumm. Er muß genauer als andere beobachten und nachdenken, und wenn er sich ausdrücken will, muß er es aufschreiben. In seinen Niederschriften entsteht ein poetisches Bild seiner Umgebung und unserer Zeit, in dem "alle Menschen und Geschichten aus der Luft gegriffen sind". Lindner erzählt in diesem Buch ganz real Stationen seines Lebens, entwirft sich in ausschweifenden Episoden die Welt neu und zeichnet vor allem den verwirrend vielfältigen Mikrokosmos eines kleinen Dorfes auf, in dem es alles, nur keine Idylle gibt. Auswegloses Elend verbindet die Bewohner des kleinen südostösterreichischen Fleckens. "Roths Phantasie beginnt dort zu arbeiten", schrieb 'Der Spiegel' zum 'Landläufigen Tod', "wo menschliche Erkenntnis aufhört. Sie füllt die Leerstellen,in die Wissenschaftler und Philosophen nicht eindringen können." Roths Roman von der "Verrücktheit" Franz Lindners ist zugleich das Buch von dessen Hellsichtigkeit.
Autorenporträt
Gerhard Roth, 1942 in Graz geboren, lebt als freier Schriftsteller in Wien und der Südsteiermark. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus 'Die Archive des Schweigens'. Anschließend erschienen die Bände des 'Orkus'-Zyklus: die Romane 'Der See', 'Der Plan', 'Der Berg', 'Der Strom' und 'Das Labyrinth', die literarischen Essays über Wien 'Die Stadt' sowie die beiden Erinnerungsbände 'Das Alphabet der Zeit' und 'Orkus'. Zuletzt erschien der Roman 'Grundriss eines Rätsels'.

Literaturpreise (Auswahl):

Preis der "SWF-Bestenliste",
Alfred-Döblin-Preis
Marie-Luise-Kaschnitz-Preis
Preis des Österreichischen Buchhandels
Bruno-Kreisky-Preis 2003
Großes Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien 2003
Jakob-Wassermann-Preis 2012
Jeanette-Schocken-Preis 2015
Jean-Paul-Preis 2015
Großer Österreichischer Staatspreis 2016
Hoffmann-von-Fallersleben-Preis 2016

Günter Brus geboren 1938 in Ardning, Steiermark. 1964 begründet er mit Mühl, Nitsch und Schwarzkogler den "Wiener Aktionismus". Seither zahlreiche Ausstellungen, u. a. auf der Dokumenta in Kassel, in der Tate Gallery in London, im Centre Pompidou und im Louvre in Paris, auf der Biennale in Venedig. 1996 wurde Günter Brus mit dem großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet.
Rezensionen
Dass das Romanmonumentalwerk 'Landläufiger Tod' nun in seiner vollständigen Fassungvorliegt, ist mehr als ein Geschenk an uns Leser. [...] Andreas Puff-Trojan Österreichischer Rundfunk 20170618