Dieses Buch untersucht die globalen politisch-ökonomischen und diskursiven Kräfte, die das aktuelle Phänomen der Landnahme vorantreiben, sowie seine materiellen Auswirkungen auf lokaler Ebene. Während sich die Aufmerksamkeit der Medien und der Wissenschaft auf den Erwerb von Land für die Pflanzenproduktion konzentriert hat, nimmt dieses Buch eine breitere Perspektive ein und konzentriert sich auf Tourismus und Naturschutz als Triebkräfte der Landnahme. Die Forschungsergebnisse basieren auf Feldstudien in der Hacienda Looc auf den Philippinen, wo ein beträchtliches Stück Land für den Bau eines Öko-Tourismus-Resorts angeeignet wurde. Es wird argumentiert, dass Landraub als eine Form der "Akkumulation durch Enteignung" angesehen werden muss, die von neoliberalen Politiken angetrieben wird, die Investoren über die Interessen der Armen stellen. Es wird ein politökonomischer Ansatz verfolgt, um eine kritische Analyse der Auswirkungen der Landnahme in Hacienda Looc zu ermöglichen, wobeider Schwerpunkt auf Eigentumsverhältnissen, Arbeitsbedingungen, Lebensgrundlagen und Armutsbekämpfung liegt. Im Gegensatz zu den von den etablierten Institutionen propagierten "Win-win"-Erzählungen sind die Armen immer die Verlierer, da sie neben einer nachteiligen Eingliederung in die neoliberale kapitalistische Wirtschaft auch neue Formen der Ausgrenzung erfahren.