Sie wählte immer den unbequemen Weg, suchte immer die Herausforderung. Jetzt erzählt Helga Königsdorf, gezeichnet von der Parkinson-Krankheit, gegen die sie seit über zwanzig Jahren ankämpft, mit berührender Offenheit über ihr Leben. Diese Erinnerungen zeigen sie in ihrer Hochform als Spötterin und Ironikerin, vor allem dann, wenn es um die eigenen Dinge geht. Begierig auf das 'eigentliche' Leben, kann ihr als junges Mädchen kein Abenteuer riskant genug sein. Und dabei bleibt es. Sie favorisiert das Unübliche, das Risiko. Also entscheidet sie sich für eine Karriere als Mathematikerin. Sie ist ehrgeizig, hat Freude an der Macht und am Machen und ist süchtig am Erfolg. Das schlechte Gewissen, wenn sich Beruf und Kinder im Wege stehen, lässt sich schwer verdrängen. Krisen in der Ehe werden mit heftigen Liebesaffären kompensiert. Dann wieder ein Sprung ins Wasser: sie beginnt zu schreiben - freche, aufmüpfige Geschichten. Als die Krankheit, seit Jahren unerkannt in ihrem Körper, diagnostiziert wird, nimmt sie den Kampf auf.