Michael Mohr, Jahrgang 1964, gehört zu den etablierten und angesehenen Städel-Schülern in Frankfurt am Main. Ein Teil seiner seit 2005 entstandenen Landschaftsbilder sind in dem vorliegenden neuen Kunstband abgebildet. Die ästhetisch und freundlich wirkenden, von Gelb-, Grün- und Brauntönen dominierten Gemälde zeigen Landschaftsausschnitte, die wie aus einem fahrenden Auto oder Zug vorbeihuschend - vergleichbar den Hauptwerken Gerhard Richters - wiedergegeben sind. Dabei verwischen und überlappen sich - im Gegensatz zu den Werken Richters - bewusst Farbflächen und -schichten, wodurch - vergleichbar den Gemälden Gustav Courbets - die Bilder einen besonderen malerischen Reiz erzielen. Die Spannung zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei verstärkt Michael Mohr zusätzlich durch die Wahl des Bildausschnitts, bei dem Farbflächen - grüne Wiesen, gelbe Kornfelder, blühende weiße Obstplantagen, abgeerntete rote Felder oder schwarze Schatten - bevorzugt horizontal hintereinander gestaffelt sind.