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Kursachsens Landtage tagten von 1550 bis 1628 achtzehnmal in Torgau. Zuvor hatten die Ständeversammlungen der sächsischen Herrscher an wechselnden Orten stattgefunden. Der Etablierung eines dauerhaften Tagungsortes war eine deutliche Veränderung der politischen Landkarte der wettinischen Herrschaftsgebiete im Schmalkaldischen Krieg vorausgegangen. Torgau war den unterlegenen ernestinischen Wettinern zusammen mit etwa der Hälfte des Landes und der Kurwürde an die albertinischen Vettern in Dresden verlorengegangen und stieg damit vom Rang einer Haupt- zu dem einer Nebenresidenz ab. Doch Torgaus…mehr

Produktbeschreibung
Kursachsens Landtage tagten von 1550 bis 1628 achtzehnmal in Torgau. Zuvor hatten die Ständeversammlungen der sächsischen Herrscher an wechselnden Orten stattgefunden. Der Etablierung eines dauerhaften Tagungsortes war eine deutliche Veränderung der politischen Landkarte der wettinischen Herrschaftsgebiete im Schmalkaldischen Krieg vorausgegangen. Torgau war den unterlegenen ernestinischen Wettinern zusammen mit etwa der Hälfte des Landes und der Kurwürde an die albertinischen Vettern in Dresden verlorengegangen und stieg damit vom Rang einer Haupt- zu dem einer Nebenresidenz ab. Doch Torgaus Bedeutung als politisches Zentrum der Reformation wirkte noch lange nach. Die oft mehrwöchigen Landtage gaben der Stadt eine neue Rolle im politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Gefüge des albertinischen Kurfürstentums. Sie prägten das Stadtleben und auf die Institution der Ständeversammlung selbst wirkte sich die neuartige Beständigkeit des Tagungsortes formend und stabilisierend aus.
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Autorenporträt
Jan Bergmann-Ahlswede, Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der TU Dresden, Master of Arts 2014; 2019 Promotion mit einer Arbeit zu den Torgauer Landtagen (15501628); Tätigkeit in verschiedenen Forschungseinrichtungen, Verlagen und Museen; Ausstellungskuratur und Projektmanagement im Museumsbereich und in der Denkmalpflege; 2012 Hermann-Knothe-Preis; Mitgliedschaft in mehreren Fachvereinen.