Die fortschreitende Anpassung der Landwirtschaft an die Bedingungen der modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft läßt die Divergenz in der Bewertung der Funktionen des Agrarsektors schärfer hervortreten. Auf der einen Seite steht die Forderung nach möglichst rationeller Nahrungsmittel- und Rohstoffproduktion, auf der anderen Seite die nicht minder bedeutsame Erwartung, daß die Land- und Forst wirtschaft die gesellschaftspolitische Funktion der Erhaltung der Kulturlandschaft bestmöglich erfüllt. Diesen externen Effekten des Agrarsektors wird in der agrar politisehen Diskussion zunehmend Beachtung geschenkt. Eine Synthese zwischen den beiden Forderungen konnte bislang noch nicht gefunden werden. Die Problematik tritt besonders deutlich in den extremen Raumkategorien "Ballungs zone" einerseits und "ländlicher Raum" andererseits in Erscheinung. Während sich nun zahlreiche Untersuchungen mit Funktion und Funktionswandel des ländlichen Raumes befassen, sind die spezifischen Probleme und Funktionen des Agrarsektors im Ballungs raum bisher kaum berücksichtigt worden. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, am Beispiel des rheinisch westfälischen Industriegebietes den Problemkreis "Landwirtschaft im städtisch industriellen Ballungsraum" zu durchleuchten. Dabei geht der Verfasser nicht nach ausschließlich ökonomischen Kriterien vor, sondern sieht den Agrarsektor als Teil des gesamten sozialökonomischen Systems. Diese weite Fassung des Problems ermöglicht es, ein besonderes Gewicht auf die außerökonomischen Funktionen der Landwirtschaft im Ballungsraum zu legen. Ohne Zweifel werden diese Funktionen bei den Bemühungen um die Ordnung unseres Lebensraumes an Bedeutung gewinnen.
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