Während sich Europa von Napoleons Kriegszügen erholt und die Menschen mit Hunger, Not und Krankheiten kämpfen, wird das Weserbergland noch von ganz anderen Übeln heimgesucht. Eine Reihe von unheimlichen Morden und Geistererscheinungen erschüttert die kleine Grafschaft Leyen. Die drei Geisterjäger,
Lucien, Hagen und Salandar werden vom Graf von Leyen engagiert, um dem Spuk ein Ende zu machen.…mehrWährend sich Europa von Napoleons Kriegszügen erholt und die Menschen mit Hunger, Not und Krankheiten kämpfen, wird das Weserbergland noch von ganz anderen Übeln heimgesucht. Eine Reihe von unheimlichen Morden und Geistererscheinungen erschüttert die kleine Grafschaft Leyen. Die drei Geisterjäger, Lucien, Hagen und Salandar werden vom Graf von Leyen engagiert, um dem Spuk ein Ende zu machen. Gerade erst von einem schwierigen Auftrag zurück, brechen die Geisterjäger unverzüglich zu der neuen Aufgabe auf. Doch die erweist sich komplizierter als gedacht. Die übernatürlichen Begebenheiten häufen sich, durchgedrehte Geister, sprechende Tiere und Gestaltwandler und weitere Morde erschweren den drei Männern ihre Aufgabe.
Von Anfang an gelingt es dem Autor, eine märchenhafte, fast mythisch anmutende Atmosphäre zu schaffen, die an die Märchen der Gebrüder Gimm erinnert. Das Setting des herbstlichen, verregneten Weserberglandes, tut ein Übriges um die etwas düstere, unheimliche Stimmung zu verstärken, hier kann man als Leser von Anfang an Eintauchen und sich von der Atmosphäre gefangen nehmen lassen.
Die drei Hauptfiguren werden mit ihren unterschiedlichen Hintergründen gekonnt eingeführt und gewinnen sofort die Sympathie des Lesers. Jeder der 3 hat eine Vergangenheit, die zum Teil im Dunkeln liegt, haben Geheimnisse, die erst nach und nach offenbart werden und auch Bezug zu ihrem aktuellen Auftrag haben. Nachdem die 3 in Eulenbach eingetroffen sind, spitzen sich die Ereignisse schnell zu, doch bevor die Geisterjäger Erfolge vorweisen können, treten sie erstmal in eine Reihe von Fettnäpfchen, die ihnen nicht gerade die Sympathien der Bewohner eintragen. Bis es zum finalen Showdown kommt, müssen die Hauptprotagonisten einige Rückschläge hinnehmen und erkennen, das hinter ihrem Auftrag wesentlich mehr steckt, als sie zu Anfang vermutet hatten. Das Ende klärt alle offenen Fragen und schließt die Geschichte recht gut ab, bei allerdings nur 256 Seiten fehlte bei manchen Episoden doch ein wenig die Ausführlichkeit, so dass dem Buch sicher 50 Seiten mehr gut getan hätten.
Der Autor hat jede Menge Fantasie und kreiert damit eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte, die nicht nur Fantasyfans begeistern dürfte, denn der historische Hintergrund, in den der Plot eingebettet ist, wird hervorragend geschildert und transportiert sehr stimmig den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts. Dazu paßt auch der etwas antiquierte Schreibstil des Autors, der sich jedoch flüssig liest und auch eines gewissen Humors nicht entbehrt.
Erwähnen sollte man auch das sehr gut gestaltete Cover des Buches, mit der Menschenknochengeige und dem Skelett, das paßt nicht nur ausgesprochen gut zum Inhalt des Buches sondern wirkt auch recht schaurig und unheimlich, was ebenfalls perfekt die Stimmung im Buch trifft.
FaziT: eine schaurig schöne Fantasygeschichte die nicht nur mit jeder Menge mythischer Figuren aufwartet, sondern auch drei sympathische Hauptfiguren aufweist, die durchaus Potential für eine weitere Geschichte haben.