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Unvergessen ist Leechfield, das kleine Kaff, in dem die junge Mary Anfang der Sechzigerjahre groß wurde. Einfach war es für Mary noch nie, denn die bornierten Nachbarn in Leechfield beäugten ihre exzentrische Familie stets mit Argwohn. Und auch als Mary heranwächst, spürt die rebellische junge Frau mehr und mehr, dass sie in der bedrückenden Enge der Kleinstadt nicht atmen, nicht leben kann. Sie ist entschlossen aufzubrechen in eine neue, freiere Welt - dorthin, wo lange Straßen und weite Meere auf sie warten... Ein hinreißend ehrlicher und zugleich poetischer Blick in die Seele einer jungen…mehr

Produktbeschreibung
Unvergessen ist Leechfield, das kleine Kaff, in dem die junge Mary Anfang der Sechzigerjahre groß wurde. Einfach war es für Mary noch nie, denn die bornierten Nachbarn in Leechfield beäugten ihre exzentrische Familie stets mit Argwohn. Und auch als Mary heranwächst, spürt die rebellische junge Frau mehr und mehr, dass sie in der bedrückenden Enge der Kleinstadt nicht atmen, nicht leben kann. Sie ist entschlossen aufzubrechen in eine neue, freiere Welt - dorthin, wo lange Straßen und weite Meere auf sie warten...
Ein hinreißend ehrlicher und zugleich poetischer Blick in die Seele einer jungen Frau, die sich trotz aller Hindernisse nicht davon abhalten lässt, ihre Träume zu verwirklichen!

Autorenporträt
Mary Karr ist dem Texas ihrer Kindheit mit siebzehn Jahren entflohen. Nach diversen Fabrikjobs in Kalifornien schaffte sie den Sprung auf renommierte Universitäten (u.a. Harvard). Mit ihrem ersten autobiographischen Roman "Der Club der Lügner" gelang ihr ein sensationeller Erfolg: Das mehrfach preisgekrönte Buch stand über ein Jahr auf den amerikanischen Bestsellerlisten, wurde als eines der besten Bücher des Jahres gerühmt und trug maßgeblich dazu bei, dem Genre des erzählerischen Sachbuchs zu seinem Siegeszug zu verhelfen. Außerdem veröffentlichte Mary Karr mehrere Gedichtbände, die mit wichtigen literarischen Preisen ausgezeichnet wurden. Heute lehrt sie amerikanische Literatur und Creative Writing an der Syracuse University in New York.

Rezensionen
Sehnsucht nach dem wahren Leben
Was macht ein siebzehnjähriges, intelligentes Mädchen Anfang der siebziger Jahre in einem todlangweiligen Kaff in Texas, deren bekiffte Freunde längst auf und davon sind? Sie will auch weg, nach Kalifornien! Am Ende ihrer Highschool-Zeit packt sie ihre Koffer, der Wagen steht schon bereit. Niemand kann und will sie zurückhalten. So beginnt Mary Karrs zweiter autobiographischer Roman Lange Straßen, weite Meere, in dem sie nach über 20 Jahren auf ihre Jugend zurückblickt.
Die Fortsetzung des preisgekrönten Debuts Der Club der Lügner
Leechfield. Nirgends ist es so öde wie hier. Der Vater, ein gutmütiger Kerl, der in den Kneipen Dauergast ist und sich nichts gefallen lässt, ist Schichtarbeiter in einer Raffinerie, die Mutter hat bereits ein chaotisches Leben mit vier von sieben Ehen hinter sich, als sie schließlich aufs College geht, Malerei studiert und Kunstlehrerin wird. Und da ist noch Marys Schwester Lecia, die, sexy und cool, ständig einen Schwarm Typen hinter sich herzieht. Der Vater ist fast nie zu Hause, die Mutter sieht die Dinge ohnehin total locker, sofern sie nicht sturzbetrunken, mit Medikamenten vollgeknallt oder wieder einmal gänzlich verschwunden ist. Eine Familie am Rand der Gesellschaft, die in Leechfield kein besonderes Aufsehen erregt - die anderen Leute sind auch nicht viel anders!
Die Literatur, zuerst sind es Romane und Erzählungen, später sind es Gedichte, und ihre Freundinnen und Freunde, das sind die Dreh- und Angelpunkte, um die Marys Leben kreist. Ihre erste Freundin ist Clarice, die später den Weg der gewöhnlichen Leute einschlägt, im Krankenhaus arbeitet und einen tüchtigen Soldaten heiratet. Ihren Platz nimmt Meredith ein. Mary und Meredith sind seelenverwandt, beide haben gelitten, haben echte Verzweiflung erlebt und sie sprechen auch kurz darüber. Dazu kommt, dass Meredith Marys Liebe zur Literatur teilt und Mary auch dann nicht aufgibt, als sie sich in ein Leben verirrt, in dem sich fast alles nur mehr um sex & drugs dreht.
Lange Straßen, weite Meere ist die Geschichte eines Mädchens, das von einem Abenteuer ins andere stolpert, ohne konkretes Ziel, ohne, dass die Eltern ihr sagen, was richtig und was falsch ist. Mary gerät in einen wahren Strudel, landet im Knast, sieht wie ihre Freunde wegen Drogendelikten verhaftet werden... Oft ist sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie sich um andere groß Gedanken machen kann. So fühlt sich die Erzählerin im Nachhinein immer wieder schuldig, trifft auf Momente des Versagens, das nicht entschuldbar ist.
Trotz des Scheiterns bleibt der Ton unbekümmert und zeigt ein selbstbewusstes Mädchen, das ohne Selbstmitleid erwachsen wird. (Birgit Kuhn)
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